Meinung

von Christian Haubner

Weiteres Öl ins Feuer

Die USA stehen nach dem Tod des US-Bürgers George Floyd nach wie vor in Flammen. Und US-Präsident Donald Trump macht selbstverständlich nicht das, was ein besonnener Staatsmann tun würde.

Er versucht nicht, die Gräben des Rassismus zuzuschütten. Stattdessen schüttet er etwas anderes, nämlich Öl ins Feuer, indem er mit einem Militäreinsatz gegen eigene Landsleute droht.

Das alles ist aber nicht ausschließlich erratisches Verhalten, es steckt schon auch Kalkül dahinter. Trump will Stärke demonstrieren und die weiße ländliche Bevölkerung für sich gewinnen.

Auch seine Aktion, sich mit einer Bibel ablichten zu lassen, zielt darauf ab. Mag sein, dass er an Richard Nixon denkt, der 1968 nach den Unruhen im Gefolge der Ermordung Martin Luther Kings mit Law-and-Order-Forderungen die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.

„Stattdessen schüttet er etwas anderes, nämlich Öl ins Feuer, indem er mit einem Militäreinsatz gegen eigene Landsleute droht.“

Nachdem Trump in der Corona-Pandemie versagt hat, der Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise völlig unfähig gegenübersteht, wittert er nun die Chance, sich wieder in eine gute Position zu bringen. Dabei schreckt er vor Gewaltaufrufen, Hetze und bürgerkriegsähnlichen Szenarien ebenso wenig zurück wie vor dummen Schuldzuweisungen. Für seine Wiederwahl geht er über Leichen.

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