Meinung

von Manfred Maurer

Weltkrise

Alle Jahre wieder treffen sich seit 1963 Spitzenpolitiker, Militärs und Wirtschaftskapitäne, um auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Auftrag ihres Gründers Ewald-Heinrich von Kleist-Schmenzin, einem NS-Widerstandskämpfer aus dem Stauffenberg-Kreis, zu arbeiten: militärische Konflikte wie den Zweiten Weltkrieg künftig zu verhindern.

Diese Wiederholung der Geschichte ist der Welt tatsächlich erspart geblieben. Doch der sicherheitspolitische Befund, den Konferenzleiter Ischinger zum Auftakt erstellt hat, ist in höchstem Maße beängstigend. Und leider alles andere als übertriebener Alarmismus. Ein Blick auf die vielen Konflikte rund um den Globus und das klägliche Versagen des Krisenmanagements ergibt das Bild einer Weltkrise am Vorabend eines Weltkrieges.

Das steigende Risiko resultiert aus vielen Faktoren: Das Denken zu vieler Mächtiger ist beschränkt auf kurzfristige nationale Vorteile. Dort, wo Wähler überhaupt Einfluss haben, sind zu viele Menschen bereit, genau diesem egomanischen Denken durch ihr Stimmverhalten Vorschub zu leisten.

„Das Denken zu vieler Mächtiger ist beschränkt auf kurzfristige nationale Vorteile.“

Mit dem Klima heizen sich ungelöste Verteilungskonflikte aller Art auf. Und wie so oft in der Geschichte der Menschheit fungieren religiöse Extremisten als Brandbeschleuniger. Alle geben vor, nur das Beste und natürlich den Weltfrieden zu wollen. Die Realität aber ist leider eine ganz andere.

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