Gernot Trauner: „Wichtigstes Spiel meiner Karriere“

Gernot Trauner kann bereits im ersten Auslandsjahr bei Feyenoord einen europäischen Titel holen

Gernot Trauner (r.) hat sich in Rotterdam längst bestens eingelebt und zählt sogar zu den Publikumslieblingen.
Gernot Trauner (r.) hat sich in Rotterdam längst bestens eingelebt und zählt sogar zu den Publikumslieblingen. © AFP/Simon

Nach dem Triumph von Trainer Oliver Glasner mit Eintracht Frankfurt in der Europa League kann am Mittwoch (21 Uhr/live ServusTV) ein weiterer Oberösterreicher Fußball-Geschichte schreiben.

Gernot Trauner wird mit Feyenoord Rotterdam im Endspiel der Conference League in Tirana gegen AS Roma alles dransetzen, als erster oö. Spieler einen internationalen Titel zu holen.

Davor nahm sich der langjährige LASK-Verteidiger, der auf dem Weg ins Finale zehnmal über 90 Minuten zum Einsatz gekommen ist und der am Montag auch für das ÖFB-Team nominiert wurde (siehe S. 22), Zeit für ein Gespräch mit dem VOLKSBLATT.

Herr Trauner, das Finale am Mittwoch gegen die AS Roma ist sicher ein absolutes Karrierehighlight, oder?

TRAUNER: Ja, definitiv, es ist das wichtigste Spiel meiner Karriere. Es hat eine unglaubliche Bedeutung, ich hätte das nie gedacht. Aber umso mehr freuen wir uns jetzt auf das Endspiel.

„Finale ist nur schön, wenn man es auch gewinnt“

Sie sind der erste oö. Spieler, der einen Europacup-Titel holen kann. Welchen Stellenwert hat das für Sie?

Anfangs konnten wir es kaum realisieren. Mittlerweile schon und es ist natürlich eine super Sache, das Finale zu erreichen. Andererseits ist ein Finale nur dann richtig schön, wenn man es auch gewinnt. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe, aber an einem perfekten Tag ist alles möglich.

Wie sah die Vorbereitung auf das große Finale aus?

Von Mittwoch bis Samstag waren wir auf Trainingslager in Portugal, um ein wenig aus dem Alltag wegzukommen. Es wird sehr viel über dieses Thema gesprochen, dem wollten wir uns etwas entziehen, um uns in Ruhe auf das Sportliche konzentrieren zu können.

„Für mich war es sicher die richtige Entscheidung“

Die Begeisterung in Rotterdam ist wahrscheinlich riesig, oder?

Es ist richtig abgegangen auf den Straßen und im Stadion. Man spürt, dass die Leute dem Finale entgegenfiebern und am liebsten alle dabei wären. Man wird jetzt noch öfter angesprochen und merkt, dass das noch einmal ein anderes Level erreicht hat.

In der Meisterschaft habt ihr die Saison hinter Ajax und Eindhoven auf Rang drei abgeschlossen. Wie fällt die Bilanz aus?

Mit dem dritten Platz können wir absolut zufrieden sein, auch wenn vielleicht sogar noch ein bisschen mehr drin gewesen wäre. Mit dem großen Highlight am Mittwoch können wir die Saison krönen. Für mich war es sicher die richtige Entscheidung, ich denke, dass ich großteils meine Leistungen gebracht habe.

Das kann man wohl sagen: Sie haben es binnen kürzester Zeit zum Publikumsliebling geschafft, wurden auch zum Spieler der Saison gewählt. Wie groß war die Umstellung zu Beginn?

Es war schon ein bisschen was anderes, auch vom System her. Wir spielen mit Viererkette, mit teils anderen taktischen Verhaltensweisen, wir attackieren zum Beispiel nicht ständig nach vorne. Das ist aber immer so, dass man sich bei einem neuen Verein adaptieren muss.

Vergangenen Mittwoch hat Ihr Ex-Trainer Oliver Glasner mit Eintracht Frankfurt Historisches geschafft und den Titel in der Europa League geholt. Hatten Sie Kontakt?

Ich habe das Finale verfolgt und mich irrsinnig für ihn gefreut. Das bestätigt einfach seine Arbeit. Ich habe ihm dann auch gratuliert und er hat kurz zurückgeschrieben. Aber er hat sicher 1000 Nachrichten bekommen (lacht).

Nach dem Europacup-Finale ist vor der Nations League. Neo-Teamchef Ralf Rangnick holt sie nach etwas mehr als einem Jahr Absenz wieder zurück?

Ich freue mich sehr über die Nominierung, das bestätigt meine abgelaufene Saison. Ich hoffe, eine gute Rolle spielen und dem Team helfen zu können.

Mit Feyenoord-Profi GERNOT TRAUNER sprachen Roland Korntner und Christoph Gaigg

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