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Uraufführung: „Da wächst was“ im Linzer Theater des Kindes für Leute von 3 bis ausgewachsen

Hihi! So große Menschen passen doch gar nicht in so ein kleines Häuschen: Matthias Hacker und Katharina Schraml.
Hihi! So große Menschen passen doch gar nicht in so ein kleines Häuschen: Matthias Hacker und Katharina Schraml. © Theater des Kindes

Frühling! Adam stupst im Garten eine Glockenblume an, ein Glöckchen erklingt. Mama drückt ihm einen Samen in die Hand. Was tun damit? „Druck eam eini!“ Den Samen in die Erde gepresst, Adam ratlos: „Und jetzt?“ Mama antwortet liebevoll-resolut: „Woatn!“

Das Warten verging wie im Flug. Hübsche kleine Zaubertricks, nach denen Adam jeweils einen Topf mit der wachsenden Blume in der Hand hält. „Da wächst was“ heißt das Stück von Henry Mason für Leute ab 3, Uraufführung war am Freitag im Linzer Theater des Kindes.

Mason, der auch Regie führt, lässt Zeit, sich im Garten umzuschauen. Einem Bilderbuch gleich, in dem in Ruhe umgeblättert wird. Schöne bunte Bühnenbilder (Ausstattung Anna Katharina Jaritz), Blumentöpfe und Scheibtruhe, Blumen und Pflanzen und monsterschwere Gießkannen. Eine Raupe, die nimmersatt nur eins im Sinn hat: „Grü-hün!“ Blöd nur, dass Adams grüner Schal nun wirklich garstig schmeckt.

Die Blume wächst, Spiele im Garten, Mama und Adam haben immer wieder was zu entdecken. Aber der Herbst bringt Kummer. Adams Blume, eben noch prachtvoll erblüht, lässt das Köpfchen hängen und die faltigen Blätter. Aus dem Erste-Hilfe-Kasten ein Schal, um die Blume gewickelt. Hilft nix. Bittere Lektion. Auch die Raupe, inzwischen ein Schmetterling, kann Adam trösten.

Katharina Schraml und Matthias Hacker geben ein fideles, warmherziges Pärchen, kleine Besucher vervollkommnen das Stück durch Zwischenrufe („Wo foaht a denn jetzt hi´?“). Ein rundes Ganzes, eine Ahnung von Werden und Vergehen. Und zum Glück hat die schlaue Mama Samen von der vergehenden Blume gerettet. Auf ein Neues, wilder Applaus.

Von Christian Pichler

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