„Will einmal eine andere Farbe“: Der Traum vom perfekten Wurf

Weißhaidinger fühlt sich bereit für den Diskus-Showdown bei der WM

ATHLETICS-OLY-2020-2021-TOKYO

Im 20 km Gehen und der 4x 400 m Mixed-Staffel werden am Freitag ab 18 Uhr MESZ die ersten Medaillen bei der Leichtathletik-WM in Eugene (USA) vergeben. Für Österreichs große (und einzige) Medaillen-Hoffnung Lukas Weißhaidinger geht es in der Nacht auf Montag mit der Diskus-Qualifikation los.

Zwei Tage später möchte der Innviertler nach dritten Plätzen bei Olympia 2021, der WM 2019 und EM 2018 diesmal den ganz großen Coup landen.

„Natürlich will ich jetzt bei Großereignissen auch mal eine andere Farbe als Bronze.“ Der 30-Jährige fühlt sich bereit dafür: „Wir können behaupten, dass wir das Training richtig getimed haben.“

70 Meter? „Weiß, dass ich es draufhabe“

Auch die Akklimatisierung verlief problemlos, seit letzten Sonntag arbeitet er mit Gregor Högler in den USA am Feinschliff — im Hinterkopf ist immer der Traum vom perfekten Wurf jenseits der 70 Meter.

„Ich weiß, dass ich es draufhabe“, betonte Weißhaidinger. Das bewies er heuer mit 71,51 Metern schon einmal — doch der Diskus landete außerhalb des gültigen Sektors. Damit steht als aktuelle Bestweite der ÖLV-Rekord von 69,11 vom 2. Juni. Diese reicht allerdings „nur“ für Rang fünf der Jahres-Weltbestenliste. Das zeigt, wie enorm groß die Dichte im Diskussport mittlerweile ist.

Besser waren heuer der schwedische Olympiasieger und Weltmeister Daniel Stahl (71,47), der in der Diamond League überragende Slowene Kristjan Ceh (71,27), der Litauer Mykolas Alekna (69,81) sowie dessen Landsmann Andrius Gudzius (69,39). Insgesamt kämpfen 32 Kraftbröckerl um die zwölf Finaltickets.

„Es wird ein interessanter Wettkampf“, grinste der Oberösterreicher. „Mit einer guten Leistung ist ein erster Platz möglich, aber auch ein sechster.“ Es komme auf die Tagesverfassung an und man müsse auch das Glück auf seiner Seite haben.

Konstanz als Stärke

Stichwort Tagesverfassung: Weißhaidinger beeindruckte bei bereits neun Wettkämpfen seit Mai vor allem mit Konstanz. „Lukis“ Höchstweite lag dabei nie unter 65 Metern, allerdings war auch nie die berühmte „Bombe“ dabei. Die WM-Bühne wäre also der perfekte Ort für den ersten offiziellen „70er“. „Für 70 Meter gibt es nie einen schlechten Zeitpunkt“, schmunzelte Weißhaidinger.

Bisher glänzte für Österreich erst eine der vier WM-Medaillen in Silber — jene von Steffi Graf 2001 über 800 m.

Von Tobias Hörtenhuber

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