„Wind ist nicht der Gamechanger“

LR Achleitner drängt auf kürzere UVP-Verfahren für Stromleitungen

Was die Bedeutung der Windenergie für die Gesamtversorgung betrifft, wachsen die Bäume nicht in den Himmel.
Was die Bedeutung der Windenergie für die Gesamtversorgung betrifft, wachsen die Bäume nicht in den Himmel. © Martin — stock.adobe.com

Bis 2030 sei bei der Windkraft ein Ausbau auf eine Leistung von 500 Gigawattstunden möglich — doch der „Gamechanger“ in Sachen Ausstieg aus der Nutzung fossiler Energieträger seien Windräder nicht, betonte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner in der Landtagssitzung am Donnerstag.

Vielmehr brauche es ein „Repowering“ bei der Wasserkraft sowie den Ausbau der Photovoltaik, so Achleitner insbesondere an die Adresse der Grünen, die in einer Dringlichen Anfrage einen forcierten Ausbau der Windenergie forderten. Konkret wünschen sie sich 100 neue Windräder bis 2030. Wiewohl der Landesrat auch betonte: Das Bewusstsein der Energiewende sei angekommen, aber „den Rezepten fehlt oft die Basis“.

Nicht zuletzt an die Grünen und die von ihnen oft unterstützten lokalen Bürgerinitiativen adressierte Achleitner aber auch die Botschaft, dass „Stromleitungen die Voraussetzung für die Energiewende sind“.

Derzeit hätte man bei den Stromnetzen „nicht die Kapazitäten dafür, was alles verlangt wird“, allerdings seien die Genehmigungsverfahren für neue Leitungen viel zu lange. „Wenn wir für eine 220-kV-Leitung sieben Jahre brauchen, dann stimmt etwas nicht.“

Geht es nach Achleitner, soll die Zeit für UVP-Verfahren nicht nur auf zwei Jahre beschränkt werden, vielmehr die UVP auch in Verfahrensblöcken abgearbeitet werden, damit es nicht zu ständig neuen Einwendungen komme. Jedenfalls sei Oberösterreich „ein Land der erneuerbaren Energien“. Mit einem Anteil von 85 Prozent sei man „noch nicht ganz am Ziel, aber wir werden ihn konsequent ausbauen“.

Gasstopp wäre Shutdown

Unmissverständlich positionierte sich der Wirtschaftslandesrat in der Frage eines Gasstopps aus Russland. Ein solcher wäre für Oberösterreich „ein Shutdown“. Man müsse natürlich alles tun, um aus den Abhängigkeiten herauszukommen, aber „das wird einige Zeit dauern“.

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