„Wir schaffen kleine Zaubermomente“

Julia Ribbeck und Julia Frisch mit ihrem ersten gemeinsamen Programm

Es ist nicht alles Sonnenschein am Schauspielerinnen-Himmel: Julia Frisch (l) und Julia Ribbeck
Es ist nicht alles Sonnenschein am Schauspielerinnen-Himmel: Julia Frisch (l) und Julia Ribbeck © R. Winkler

Es wird ein „musikalisch-kabarettistischer Theaterabend“ sind sich Julia Ribbeck und Julia Frisch einig. Die beiden Schauspielerinnen wagen es miteinander und bringen am 14. Februar — ein Valentinstag mit der großen Liebe Theater — ihr erstes gemeinsames Programm auf die Bühne. Ort der Premiere ist der Linzer Posthof, tags darauf gibt’s die zweite Möglichkeit, „Julia … spielt keine Rolle!“ zu sehen.

„Wir spielen, singen, führen Dialoge“, erzählt das ehemalige Mitglied des Landestheater-Ensembles Julia Ribbeck.

Inhaltlich geht es in dem von den beiden Julias geschriebenen Programm um zwei Schauspielerinnen, die sich just am Arbeitsamt treffen. „Das ist die peinliche Begegnung, wo das eigene Ego angeknackst ist und man sich vor einer Kollegin eingestehen muss: ,Es läuft jetzt nicht so’“, schmunzelt Frisch. Dann verbünden die Frauen sich, werden aber — gleicher Name, gleiches Casting — Konkurrentinnen.

„Wir wollen ein bisschen ,reinschauen lassen’“, sagt Ribbeck und meint den Beruf der Schauspielerin, über den viele Klischees im Umlauf sind. „Wir kennen aber wirklich den Bodensatz und haben täglich mit der ganz banalen Realität zu tun.“

Jedes Jahr ein neues „Julia-Programm“

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„Es ist sehr viel Autobiografisches dabei, wo wir in Erinnerungen an schöne Rollen schwelgen, die wir gespielt haben. Wir wollten was machen, was wir selber noch nicht gesehen haben und gerne auf einer Bühne sehen würden“, sagt Julia Frisch: „Die Lieder, derer wir uns bedienen, sind Coverversionen, von denen wir einige Texte für uns adaptiert haben. Einen Song haben wir mit unserem Musiker Marco Palewicz selbst geschrieben.“

2015 haben Julia und Julia gemeinsam in Perg gespielt und dort wurde auch die Idee für eine „gemeinsame Sache“ geboren. Jetzt passte es zeitlich. „Wir wussten gar nicht, ob wir gut miteinander klingen. Wir haben schon lange am Abend gefeilt, bevor wir die erste musikalische Probe gehabt haben. Da dachte ich kurz vorher: Was ist jetzt, wenn wir gar nicht gut miteinander klingen?“, zweifelte Ribbeck kurz. Die Zweifel waren jedoch völlig unbegründet, bei den beiden passt alles, auch in Sachen Humor und bei der Faszination Theater treffen sie sich.

„Theater kann eine Illusion erzeugen. Damit spielen wir auch bei unserem Programm. Wir schaffen kleine Zaubermomente“, sagt Ribbeck: „Man sieht, dass wir in den Spielszenen auch schnell umschalten und große Rollen zitieren. Das kann Theater, diesen Zaubermoment erzeugen: Ein Mensch steht auf der Bühne und behauptet: ,Ich bin Richard II.’ und dann ist er’s. Das ist magisch.“ „Ich mag das Medium Theater, weil es im Moment und live ist, aber dann auch wieder weg“, ergänzt Frisch.

Nach der Posthof-Premiere soll es mit dem Abend raus ins Land gehen. Im Kopf haben Julia und Julia auch schon die nächsten Programme. „Es soll eine Serie daraus werden, jedes Jahr ein ,Julia’-Stück kommen.“

Karten für den ersten Teil gibt es noch auf www.posthof.at

Von Mariella Moshammer

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