„Wir wollen erstmals ins Achtelfinale“

Bei dritter EM-Teilnahme soll es für ÖFB-Elf endlich mit dem Aufstieg klappen

EURO 2020: VORBEREITUNGSSPIEL ??STERREICH - SLOWAKEI

Zum dritten Mal darf sich Österreichs Nationalteam bei einer EM-Endrunde beweisen. Die ersten beiden Teilnahmen verliefen weitgehend erfolglos: Sowohl beim Heimturnier 2008, als auch 2016 in Frankreich scheiterte das ÖFB-Team mit einem Remis und zwei Niederlagen sowie nur einem erzielten Treffer in der Vorrunde.

Das soll heuer anders werden. „Wir sind jetzt das dritte Mal bei einer Europameisterschaft dabei und wollen erstmals ins Achtelfinale“, sagte ÖFB-Präsident Leo Windtner.

In der Gruppenphase trifft die Mannschaft zum Auftakt auf Nordmazedonien, anschließend auf die Niederlande und die Ukraine. Die Top 2 sowie die vier besten Gruppendritten steigen auf. „Natürlich ist unser Ziel, die Gruppe zu überstehen, sonst brauchen wir gar nicht hinfliegen“, betonte Abwehrspieler Aleksandar Dragovic.

Er ist einer von acht Akteuren, die schon 2016 im Kader gewesen waren. Für Wolfsburg-Legionär Xaver Schlager stimmt die Mischung: „Diejenigen, die schon eine EM erlebt haben, können die Marschrichtung vorgeben. Die anderen können Neuland betreten“, meinte der 23-Jährige.

Aus EM 2016 lernen

Aus den Erfahrungen der letzten EM will man in jedem Fall gelernt haben. Damals war die Erwartungshaltung nach einer überragenden Qualifikation ja enorm hoch gewesen. „Wir wissen alle genau, dass das 2016 vielleicht ein bisschen zu sorglos war. Das wird uns definitiv nicht mehr passieren“, versprach Kapitän Julian Baumgartlinger. Jedes Spiel werde brutal hart, da müsse jeder an seine Grenzen gehen, ergänzte Dragovic.

Das war in den letzten Länderspielen kaum gelungen. Mit 316 Minuten ohne Tor reist Österreich zum ersten Gruppenspiel am Sonntag gegen Nordmazedonien. Man müsse in gewissen Bereichen nachlegen, befand Hoffenheims Christoph Baumgartner nach dem 0:0 zuletzt gegen die Slowakei. Angreifer Sasa Kalajdzic stimmte zu: „Wir haben noch ein bisschen was, an dem wir zu arbeiten haben.“

Noch keine Euphorie

Die unattraktive Spielweise unter Teamchef Franco Foda sorgte dafür, dass sich Euphorie und Vorfreude auf das Turnier bei vielen Fans bis dato in Grenzen hielten. „Wir müssen die Begeisterung wecken, indem wir gut spielen. Ich bin überzeugt, dass wir bei der EM performen werden“, zeigte sich der Deutsche dennoch zuversichtlich.

Die Qualität im Kader wäre jedenfalls vorhanden. Im Vergleich zu 2016 haben viele Spieler in ihren Klubs weitere Entwicklungsschritte gemacht.

Qualität groß wie selten

21 Deutschland-Legionäre stehen im Aufgebot, einige davon sind Leistungsträger bei Topklubs wie Bayern, Leipzig, Wolfsburg oder Frankfurt. „Wir haben sehr hohe Qualität in der Mannschaft. Das Wichtigste ist, dass wir auf uns schauen, verstecken müssen wir uns vor keinem“, meinte der rechtzeitig fit gewordene Konrad Laimer.

„Wir haben so viele Fixkräfte und Leistungsträger bei den Klubs wie lange nicht. Die Vorzeichen, dass wir eine gute EM spielen können, sind schon da. Wir müssen es aber auch auf den Platz bringen“, weiß Baumgartlinger.

Viel wird dabei von einem guten Start gegen Nordmazedonien abhängen. „Es sind nur drei Gruppenspiele. Wenn man da das erste verhaut, wird es schon ganz schwer“, weiß Martin Hinteregger.

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