Wirtschaft lange auf Intensivstation

Folgen der Corona-Krise könnten 3 Jahre andauern — Neue Studie heimischer Ökonomen

Das Baugewerbe zählt laut neuer Studie zu den am schlimmsten von der Krise betroffenen Branchen.
Das Baugewerbe zählt laut neuer Studie zu den am schlimmsten von der Krise betroffenen Branchen. © Gina Sanders - stock.adobe.com

Viel dramatischer und nachhaltiger als bisher angenommen könnte sich die Corona-Pandemie auf die österreichische Wirtschaft auswirken.

Laut einer am Dienstag vorgelegten gemeinsamen Studie von WU Wien, Wifo, IHS und Institut für angewandte Systemanalyse müsse damit gerechnet werden, dass die Wirtschaftsleistung Ende 2022 noch immer nicht das übliche Niveau erreicht hat.

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Für 2020 rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 4 Prozent bei Anlaufen der Betriebe ab Mitte Mai und mit einer Rezession im Ausmaß von minus 6 Prozent, sollten Beschränkungen erst Mitte Juni aufgehoben werden.

Nur langsame Erholung

Den tiefen Fall der Wirtschaft und die wahrscheinlich lange Dauer der Krisensituation begründen die Ökonomen mit der engmaschigen Verknüpfung Österreichs mit der Weltwirtschaft beziehungsweise mit Zeitbedarf für das Aufstocken der Personalstände, mit finanziellen Barrieren für Unternehmensinvestitionen und mit anhaltenden Lähmungserscheinungen im privaten Konsum.

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Besonders schlimme Auswirkungen der Corona-Krise erwarten die österreichischen Ökonomen in ihrer neuen Analyse für Baugewerbe, Handel, Transportwesen, Gastronomie und Hotellerie sowie für Kunst, Unterhaltung und Freizeit. Für den Tourismussektor wird beispielsweise per Ende Juni ein Rückgang der vorläufigen Wirtschaftsleistung um 33 bis 50 Prozent prognostiziert.

IV für Investitionsanreize

Die Industriellenvereinigung geht in einer am Dienstag vorgelegten Studie davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in Österreich heuer um 7,6 Prozent einbrechen wird. Umso notwendiger seien Anreize für Investitionen in Zukunftstechnologien wie Klima- und Umweltschutz, etwa in Form eines Steuerfreibetrages für Investitionen.

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