380-kV-Leitung von Bayern nach OÖ soll Versorgungssicherheit erhöhen

Eine 380-kV-Leitung zwischen St. Peter am Hart in OÖ und Altheim in Bayern soll die Versorgungssicherheit auf beiden Seiten stärken, indem sie erneuerbaren Strom aus Deutschland in die alpinen Speicherkraftwerke und wieder zurück transportiert.

Die sogenannte Deutschlandleitung ist ein gemeinsames Projekt der Netzbetreiber Austrian Power Grid AG (APG) und TenneT. Am Donnerstag war Spatenstich für den grenzüberschreitenden Abschnitt. Die Inbetriebnahme ist bis 2027 geplant.

Die beiden bestehenden 220-kV-Leitungen von St. Peter nach Bayern wurden bereits in den 1940ern bzw. 1960ern gebaut und erfüllen die heute nötigen Anforderungen nicht mehr. Das ist teuer: „Allein 2022 lagen die Kosten für Redispatch-Maßnahmen (Engpassmanagement) in diesem Bereich bei 718 Mio. Euro“, rechnete APG-Technik-Vorstand Gerhard Christiner vor.

Darüber hinaus würden die fehlenden Netzkapazitäten verhindern, dass preisgünstiger Strom aus Deutschland für österreichische Kunden verfügbar sei. „Derzeit zahlt der österreichische Stromkunde aufgrund fehlender Netzkapazitäten rund 26 Euro mehr pro MWh als die Verbraucher im Nachbarland.“

Die APG investiert rund 84 Mio. Euro in das Projekt. Die neue Deutschlandleitung sei „wesentlich, um den erneuerbaren Strom grenzüberschreitend auszutauschen. Andererseits wird dadurch auch preisgünstiger Strom für Österreich verfügbar“, befand der oberösterreichische Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP). Auch in Bayern hat das Projekt große Relevanz für das Erreichen der Klimaneutralität und die Deckung des steigenden Verbrauchs, insbesondere im Bayerischen Chemiedreieck.

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