Arbeitskosten in Österreich um rund 30 Prozent über EU-Schnitt

Die Arbeitskosten in Österreich sind im vergangenen Jahr schneller gestiegen als in der Europäischen Union insgesamt. Arbeitgeber des Produzierenden Gewerbes und des Dienstleistungsbereichs zahlten 2022 durchschnittlich 39,00 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde, wie aus Eurostat-Daten hervorgeht. Das sind um 2,00 Euro oder 5,4 Prozent mehr als im Vorjahr, während der EU-weite Anstieg 5,2 Prozent betrug.

Bei den Arbeitskosten landet Österreich damit auf Platz acht innerhalb der 27 EU-Mitgliedsstaaten. Sie liegen um rund 30 Prozent über dem EU-Schnitt von 30,50 Euro. Am teuersten ist Arbeit in Luxemburg mit 50,70 Euro je Stunde.

Auch Dänemark (46,80 Euro), Belgien (43,50 Euro), Frankreich (40,80 Euro), die Niederlande (40,50 Euro) und Schweden (40,10 Euro) und Deutschland (39,50 Euro) liegen noch vor Österreich. Am Ende der Tabellen findet sich Bulgarien mit 8,20 Euro wieder.

„Die Arbeitskosten je geleisteter Stunde haben sich in den vergangenen zehn Jahren in der Europäischen Union sehr unterschiedlich entwickelt“, so das deutsche Statistische Bundesamt am Mittwoch. Bulgarien (+141,2 Prozent), Rumänien (+131,7 Prozent), Litauen (+122,0 Prozent) und Lettland (+103,3 Prozent) verzeichneten von 2012 bis 2022 die höchsten prozentualen Anstiege – ausgehend allerdings von niedrigem Niveau. Die absoluten Arbeitskosten je Stunde erhöhten sich mit 15,40 Euro in Luxemburg am stärksten.

Die geringsten Anstiege waren in Schweden mit 2,80 Euro beziehungsweise 7,5 Prozent und in Italien mit 1,70 Euro beziehungsweise 6,1 Prozent zu beobachten. Griechenland weist im Zehnjahresvergleich als einziges Land geringere durchschnittliche Arbeitskosten aus als zehn Jahre zuvor (-7,6 Prozent bzw. -1,20 Euro). Österreich lag in diesem Vergleich mit einem Anstieg von 31,3 Prozent oder 9,30 Euro über dem EU-Schnitt von plus 25,0 Prozent beziehungsweise 6,10 Euro.

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