Attensam steigerte Umsatz um 8,1 Prozent

Die Hausbetreuungsfirma Attensam hat das Wirtschaftsjahr 2021/22 (bis 30. Juni) mit einem Umsatzplus von 8,1 Prozent auf 94,8 Mio. Euro abgeschlossen. „Es ist keine spektakuläre Branche, aber wir wachsen beständig seit mehr als 40 Jahren“, sagte Geschäftsführer Oliver Attensam am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz.

Der größte Umsatzanteil entfiel mit 65,6 Prozent auf die Bereiche Winterservice (34,1 Prozent) und Hausbetreuung (31,5 Prozent). Das Winterservice betreute fast 7.400 Kunden und mehr als 25.200 Liegenschaften in ganz Österreich. Insgesamt wurde eine Fläche von 10 Mio. Quadratmeter geräumt. Allerdings werde die Planung der Einsätze im Winterdienst nicht zuletzt durch den Klimawandel immer schwieriger, sagte Peter Schrattenholzer, Geschäftsführer von Attensam Wien.

Das größte Umsatzwachstum gab es im abgelaufenen Wirtschaftsjahr jedoch mit rund 23 Prozent in der Bürobetreuung, dem drittgrößten Geschäftsbereich.

Mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes erwirtschaftete Attensam mit 54,5 Mio. Euro (+6,7 Prozent) in Wien und Umgebung. Mit einem Umsatzanstieg von 22,6 Prozent auf 13,1 Mio. Euro ist hingegen Attensam Nord am stärksten gewachsen. Diese Gesellschaft umfasst das Wein-, Wald- und Mostviertel sowie den größten Teil Oberösterreichs.

Mit 13,9 Mio. Euro weist Attensam West (Salzburg, Tirol, Vorarlberg und das oberösterreichische Salzkammergut ein Plus von 6,9 Prozent aus. Attensam Süd (Industrieviertel, Burgenland, Steiermark, Kärnten und Osttirol) steigerte den Umsatz um 2,5 Prozent auf 13,2 Mio. Euro.

Vom Kundensegment her waren Hausverwaltungen mit einem Anteil von 55,4 Prozent die umsatzstärkste Zielgruppe, gefolgt von Gewerbekunden mit 25,3 Prozent. Aufträge von öffentlichen Stellen trugen 17,8 Prozent zum Umsatz bei, private Haushalte 2,5 Prozent.

Das Thema Nachhaltigkeit gewinne an Bedeutung, sagte Attensam. „Wir haben schon vor Jahren auf biologisch abbaubare Reinigungsmittel gesetzt. Ich habe mir gedacht: Oje, die haben sicher nicht die Reinigungskraft. Aber das Gegenteil war der Fall“, sagte Attensam. Darüber hinaus verfügen die Standorte Klosterneuburg, St. Pölten und Kalsdorf über Photovoltaikanlagen, die 2021/22 rund 105.000 kWh Solarstrom produziert haben. Die Flotte von mehr als 1.000 Fahrzeugen (inkl. Traktoren, Winterdienst) wurde zuletzt um Elektroautos erweitert. Allerdings konnte allein durch eine intelligente Routenplanung ein Viertel des Treibstoffverbrauchs eingespart werden. Und in Wien liegt der Anteil an autofreien Routen, die zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigt werden, bereits bei 47 Prozent.

Im Schnitt beschäftigte Attensam im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 1.540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dies entspricht einem Plus von 2,5 Prozent. Dennoch bleibe der Arbeitskräftemangel eine Herausforderung, betonte Guido Unterberger, Geschäftsführer der Attensam Tochtergesellschaften. So wurde die Aktion „Mitarbeitende werben Mitarbeitende“ ins Leben gerufen. Dadurch konnten 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden werden. Zahlreiche Weiterbildungs- und Schulungsangebote sowie ein eigenes Schulungszentrum in Regau, Oberösterreich, sollen das Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver machen.

Allerdings müsse die Branche mit rund 13.000 Betrieben und 55.000 Beschäftigten auch von der Entlohnung her interessant sein. „Der Arbeitskräftemangel hat dazu geführt, dass Mitarbeiter in andere Branchen abgewandert sind“, sagte Attensam. Daher müsse es bei den heute, Donnerstag, stattfindenden KV-Verhandlungen vor allem bei den unteren Einkommensstufen eine deutliche Gehaltserhöhung geben. „Sonst haben Mitarbeiter bei der aktuellen Inflationsrate Probleme. Und diese nehmen sie dann in die Arbeit mit – und bringen dort nicht die gewohnte Leistung“, merkte Attensam an. Er könne sich daher ein Plus von bis zu 10 Prozent vorstellen.

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