KV-Streit – AUA streicht vor Ostern 400 Flüge

Fliegen oder parken - Bange Stunden für Oster-Reisende © APA/dpa/Marcus Brandt

Nach der Entspannung im notorisch streikgeplagten Deutschland – dort legten nach monatelangen Verhandlungen die Gewerkschaft bei der Deutschen Bahn den Streit bei und bei der Lufthansa wurden zumindest Schlichtungsgespräche aufgenommen – legt nun die AUA in Österreich nach.

Der KV-Streit bei der AUA führt erneut zu Flugausfällen – diesmal ausgerechnet in der Osterreisezeit. Wegen eines für Gründonnerstag und Karfreitag von der Gewerkschaft angedrohten Streiks streicht die Airline an diesen beiden Tagen rund 400 Flüge. Die etwa 50.000 betroffenen Fluggäste würden proaktiv informiert, gab die Airline bekannt. Auch wenn der Streik noch gar nicht fix ist, braucht die Fluglinie für etwaige Flugausfälle eine Vorlaufzeit.

Die Austrian Airlines bieten kostenlose Stornos und Umbuchungen an. „Alle Fluggäste werden zum nächstmöglichen Flug umgebucht. Der Gast kann sich gegen eine Flugumbuchung entscheiden, den Flug stornieren und refundieren lassen“, heißt es laut Fluggesellschaft. Fluggäste werden gebeten, ihren Flugstatus auf der Webseite austrian.com zu überprüfen. Konkret betroffen sind Flüge, die in die Zeit von 28. März, 00:00 Uhr bis 29. März, 12 Uhr, fallen.

Verhärtete Fronten

Austrian beziffert den bisher im Zuge der aktuellen KV-Verhandlungsrunden entstandenen Schaden infolge von Hunderten Flugausfällen mit 24 Mio. Euro. Bei den Kollektivvertragsverhandlungen selbst hat es seit Sonntag keine Bewegung mehr gegeben.

Die Fronten zwischen AUA-Management und Gewerkschaft bzw. Bord-Betriebsrat sind verhärtet. Beide Seiten pochen darauf, dass sich die jeweils andere Partei bewegt.
Die Gewerkschaft will einen Gehaltsabschluss über der Inflation, das Angebot der AUA von bis zu 18 Prozent Gehaltsplus für Flugbegleiter sowie Piloten und bis zu 28 Prozent für Co-Piloten beziehe sich auf zwei Jahre und bestehe aus nicht nachhaltigen Einmalzahlungen, hatte vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart am Dienstag kritisiert.

Die AUA stellte das in Abrede und verwies darauf, dass sie für zwei Jahre den vollen Lohnausgleich plus etwas drauf anbiete, wobei der angebotene Erfolgsbonus, wie schon der Name sagt, von guten Bilanzzahlen in den nächsten Jahren abhängig ist.

„Mit dem Angebot hat sich das Unternehmen bereits über die wirtschaftlich darstellbare Schmerzgrenze bewegt“, so die AUA. Und weiteres: „Wir hoffen, dass die Gewerkschaft und der Betriebsrat nach dem Streik zur Vernunft kommen und behalten uns vor, unser Angebot bis dahin zu revidieren.“

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