Auch in der Schattenwirtschaft steigen die Preise

Nach Berechnungen des Linzer Ökonomen und Schwarzarbeitsexperten Friedrich Schneider wird die Schattenwirtschaft heuer um etwa zehn Prozent zunehmen und knapp 7 Prozent der für 2023 erwarteten Wirtschaftsleistung ausmachen. Gründe dafür seien unter anderem die hohe Inflation und Reallohnverluste, sagte Schneider dem ORF-Radio und der Tageszeitung „Die Presse“.

„Die Einkommensverluste der unteren und mittleren Einkommensschichten scheinen doch größer zu sein als es in vielen offiziellen Statistiken aufscheint, und daher wird mehr gepfuscht“, erklärte Schneider in der Radiosendung Ö1-„Morgenjournal“.

Laut seinen Berechnungen wird das Volumen der Schattenwirtschaft heuer von 28,82 Mrd. auf 31,67 Mrd. Euro (zu laufenden Preisen) anwachsen, also um knapp 10 Prozent. Allerdings wird auch mit einer immer noch hohen Inflation von 6,6 Prozent gerechnet.

Zwei Drittel der Schwarzarbeit entfallen laut Schneider auf Menschen, die in der offiziellen Wirtschaft einen Beruf haben, die aber nebenbei auch noch pfuschen. Nur je ein Sechstel entfällt einerseits auf Arbeitslose und Frühpensionisten, die schwarzarbeiten, und andererseits auf organisierte Kriminalität wie Prostitution oder Zigarettenschmuggel.

Laut Schneiders Schätzung kostet die Schattenwirtschaft den Staat 2 bis 3,5 Mrd. Euro pro Jahr. Auch ehrliche Handwerksbetriebe würden geschädigt, weil ihnen dadurch Aufträge entgingen.

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Als mögliche Gegenmaßnahmen empfiehlt Schneider beispielsweise die Ausweitung des Handwerkerbonus und die Senkung der Lohnnebenkosten. „Wenn der Staat weniger nimmt, wird weniger gepfuscht“, wird Schneider in der „Presse“ zitiert. „Der Pfusch ist die Steuerrebellion des kleinen Mannes“, wie er es im „Morgenjournal“ darstellte.

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