Autozulieferer polytec steckt weiter in der Krise

Der börsennotierte oberösterreichische Auto-Zulieferer Polytec mit Sitz in Hörsching hat im vergangenen Jahr zwar mehr Umsatz erzielt, unterm Strich aber dennoch Verlust geschrieben. Der Umsatz stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 Prozent auf 636 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte.

Das Ergebnis nach Steuern lag bei minus 14,1 Mio. Euro, nach einem Minus von 2,2 Mio. Euro im Jahr 2022. Das operative Ergebnis (EBIT) betrug minus 6,7 Mio. Euro, 2022 waren es noch 700.000 Euro.

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Laut Firmenchef Markus Huemer, hätten Maßnahmen zur Verbesserung der operativen Effizienz zwar positive Wirkung gezeigt, gleichzeitig hätten sich „Mehrkosten durch Zusatzschichten“ und ein „erhöhter Personalstand“ merklich niedergeschlagen. „Auch wenn wir natürlich umgehend auf allen Ebenen Gegenmaßnahmen ergriffen haben, liegt unser Ergebnis dadurch deutlich unter den Erwartungen.“

Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) schrumpfte von 33,2 Mio. Euro auf 26,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag bei 41,4 Prozent (2022: 43 Prozent), die Nettofinanzverbindlichkeiten betrugen 79,5 Mio. Euro (2022: 59,8 Mio. Euro). In Vollzeitäquivalenten gerechnet beschäftigte Polytec inkl. Leihpersonal im abgelaufenen Geschäftsjahr 3.835 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2022: 3.510). Das Unternehmen plant für 2023 keine Dividende auszuschütten.

Im Marktbereich Passenger Cars & Light Commercial Vehicles erhöhte sich der Umsatz um 6,0 Prozent auf 470,6 Mio. Euro. Der Umsatz im Marktbereich Commercial Vehicles stieg im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 um 9,9 Prozent auf 109,5 Mio. Euro und lag damit seit 2020 wieder im dreistelligen Bereich. Der Umsatz im Marktbereich Smart Plastic & Industrial Applications ging hingegen leicht um 3,6 Prozent auf 55,9 Mio. Euro zurück.

In seinem Ausblick für das Geschäftsjahr 2024 geht das Polytec-Management aus heutiger Sicht von einem Umsatz in der Größenordnung von 660 Mio. bis 710 Mio. Euro aus und strebt eine EBIT-Marge von rund 2 bis 3 Prozent an. Die steigende Umsatzentwicklung werde durch das Hochfahren von neuen Projekten gestärkt, die eine Folge der hohen Auftragseingänge der Vorjahre seien, hieß es weiter.

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