Beschneiung: Oö. Skigebiete wollen noch nachhaltiger werden

Schon jetzt Kreislaufwirtschaft bei Wasser – Energieautarkie als Ziel

Technische Beschneiung sorgt für die Betreiber für Planungssicherheit schon früh im Winter.
Technische Beschneiung sorgt für die Betreiber für Planungssicherheit schon früh im Winter. © APA/Gindl (Symbolfoto)

Sie sind unerlässlich, um in den heimischen Skigebieten für Schneesicherheit zu sorgen, haben aber einen schlechten Ruf: Schneekanonen und andere Arten der technischen Beschneiung. Dem treten nun die größten oö. Skigebiete entgegen.

Sie betonten am Dienstag bei einem Pressegespräch in Linz die bereits aktuell vorhandene Nachhaltigkeit der technischen Beschneiung und auch die Zukunftspläne. So peilen etwa die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen, bis zum Jahr 2030 energieautark agieren zu können.

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Investitionen getätigt

So wurde dort bereits seit Jahren in neue moderne, energiesparende Bahnen und Schneeerzeuger sowie Photovoltaikanlagen, die Verwendung von 100 Prozent Ökostrom und die Konzeptionierung neuer Stromerzeugungsmodelle investeirt. „Wir beschäftigen uns laufend damit, uns in diesem Bereich nachhaltig weiterzuentwickeln. So sind oö. Skigebiete auch im Bereich der technischen Beschneiung sehr stark zukunfts- und fortschrittsorientiert!“, betont Helmut Holzinger, Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG.

Kreislaufwirtschaft

Auch etwaige Sorgen um das verbrauchte Wasser zerstreuen die Betreiber. Eine von ihnen in Auftrag gegebene Studie belegt: Das verwendete Wasser wird nicht verbraucht oder verschmutzt. Es kehrt nach der Schneeschmelze vollständig, unverändert und trinkbar in den natürlichen Wasserkreislauf zurück, so die Conclusio von Skitourismus-Forscher Günther Aigner.

Planbarkeit möglich

Dass die Beschneiung nötig ist, zeigen die großen Unterschiede, wann der erste Schnee fällt, um die Skigebiete offen zu halten. In den vergangenen Jahrzehnten war dies teils Anfang November der Fall, 1987 etwa aber erst Mitte Februar. „Frau Holle ist unzuverlässig“, bringt es Aigner auf den Punkt. „Musste man früher auf Naturschnee warten, der vor, während oder auch erst nach Weihnachten fiel, ist der Skibetrieb jetzt mit der technischen Beschneiung viel planbarer geworden“, betont Gerald Paschinger, Geschäftsführer der Hochficht Bergbahnen.

Eine Woche reicht

Nach den Informationen von Gerald Paschinger dauert die Beschneiung am Hochficht eine Woche. Damit ist der Skibetrieb für die gesamte Saison gesichert. In der restlichen Saison gibt es im Regelfall bis zum Saisonende keinen Einsatz der Schneeerzeuger mehr. „Eine Woche Beschneiung sichert somit 16 Wochen Skivergnügen“, so Paschinger. Die Seilbahnen und Skigebiete haben einen enormen wirtschaftlichen Effekt für die jeweilige Regionen.

Wirtschaftsmotor

„Seilbahnen sind im Sommer wie im Winter wichtige Motoren für die wirtschaftliche Entwicklung ganzer Regionen. Wir sichern und schaffen Arbeitsplätze – direkt und indirekt – und setzen wichtige Impulse für die touristische Weiterentwicklung“, erklärt Rupert Schiefer, Vorstand der Skigebiete Dachstein West und Geschäftsführer der OÖ Seilbahnholding. So würden etwa durch direkte Ausgaben der Gäste vor Ort wie Hotellerie, Gastronomie, Skischulen, Sport- und Lebensmittelgeschäften profitieren.

Skifahren bleibt weiterhin Volkssport: in Österreich zählte man in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt 50 Millionen Skitage per Anno. Auf Oberösterreich entfallen davon 1,5 Millionen, vor allem Tagesgäste. Weltweit gibt es derzeit 135 Millionen Skifahrer – so viele wie noch nie.

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