Inflation, Krieg, hohe Zinsen, Fachkräftemangel usw. beschäftigen aktuell die Konjunkturforscher.
Der wohl derzeit prominenteste in Österreich – WIFO-Chef Gabriel Felbermayr – war am Montag zu Gast bei der Academia Superior im Südflügel des Linzer Schlosses.
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Wachstumshype vorbei
„Ich bin sicher, dass wir eine weiche Landung hinkriegen“, sagte Felbermayr zur Verlangsamung der Wirtschaft, wobei er im Talk mit dem wissenschaftlichen Leiter der Academia Superior, Markus Hengstschläger, darauf hinwies, dass Österreich auf einige Zeit nicht mehr die Wachstumsraten der 70er und 80er-Jahre sehen werde. Dennoch, so Felbermayr: „Die Wirtschaft war in den vergangenen Jahren besonders robust und das ist ein Faktor, auf dem wir aufbauen können.“
Auch die hohen Preise seien „gekommen, um zu bleiben“, so Felbermayr: „Wir brauchen keine Angst haben vor einer Hyperinflation, aber zurück zu zwei Prozent ist unwahrscheinlich.“ 2022 seien die Einkommen kaufkraftbereinigt stark gesunken, hohe Lohnabschlüsse seien zu erwarten. Felbermayr: „Das bedeutet wieder höhere Preise“.
Technik für Energiewende
Weitere Themen, die Felbermayr vor den rund 150 Gästen darunter Academia Superior-Obfrau LH-Stv. Christine Haberlander, Hypo OÖ-Chef Klaus Kumpfmüller, Energie AG-CEO Leonhard Schitter und OÖVP-Landesgeschäftsführer Florian Hiegelsberger, ansprach waren Klimaschutz und Energiewende, (kontrollierte) Einwanderung sowie Automatisierung und Künstliche Intelligenz als (Teil-)lösung des Fachkräftemangels.
Zur Energiewende meinte Felbermayr, „dass der Zeigefinger allein noch keine Treibhausgase verhindert“. Er vertraue vielmehr auf den technischen Fortschritt: „Das ist der größte Treiber von sinkenden Emissionen.“
Von Karl Leitner