Wenn am Donnerstag die oberösterreichischen Tourismusvertreter — wie ihre touristischen Mitbewerber aus rund 165 Ländern auch — ihre Zelte auf der Berliner Tourismusmesse ITB nach drei Tagen Präsentation wieder abbrechen, dann verlassen sie das, wo Oberösterreich nach fester Überzeugung von Tourismuslandesrat Markus Achleitner im Wettbewerb um den Urlaubsgast auch sein muss, nämlich „im Schaufenster der Welt“.
Denn, so Achleitner am Rande seines Besuchs auf der weltgrößten Tourismus-Fachmesse: „Oberösterreich muss internationale Strahlkraft erreichen“. Um Oberösterreich „weltbekannt in der Welt zu machen“, setze man auf vier Schwerpunkte, betonen Achleitner und der Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus, Andreas Winkelhofer: Natur, die Kultur, die Kulinarik und den Gesundheitsbereich.
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„Oberösterreich ist in jeder Woche eine Reise wert“
Wobei der Landesrat insbesondere in die Bereiche Kultur und Kulinarik große Hoffnungen setzt, weil man damit wegkomme „von den Saisonen“. Und Achleitner mit Blickwinkel auf Kultur und Kulinarik weiter: „Oberösterreich ist in jeder Woche eine Reise wert“. In der Beschreibung von Winkelhofer lautet die Devise: „Qualitativer Ganzjahrestourismus“.
Wenngleich sich Achleitner gerade im Umfeld der ITB mit ihren rund 90.000 Fachbesuchern keiner Illusion hingibt: „Man muss ordentlich rudern, um international sichtbar zu sein.“ Umso größer ist die Freude der Touristiker über zwei internationale Publikationen. Zum einen hat das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ ein touristisches Medienspecial herausgebracht, das — in mehr als 800.000 Druck- und ePaper-Exemplaren — dem Salzkammergut gewidmet ist.
Für Achleitner ist das auch Ergebnis dessen, dass im Salzkammergut mit dem Kulturhauptstadtjahr die Kräfte gebündelt worden seien. Konkret arbeiten in der Kampagne „Salzkammergut verbindet“ Oberösterreich, die Steiermark und Salzburg zusammen, Kulinarik und Kultur sind dabei zwei tragende Säulen.
„Wieder am kulinarischen Sternehimmel vertreten“
Zum anderen freut man sich sehr, dass im Jahr 2025 der Gourmetführer Guide Michelin nach Österreich zurückkehrt. Damit seien Österreich und Oberösterreich „wieder am kulinarischen Sternehimmel vertreten“, betont der Landesrat, zumal die Kulinarik-Strategie „hungrig auf echt“ auch in der Landes-Tourismusstrategie festgelegt sei.
Eines ist für Achleitner auch mit dem Besuch der ITB abermals deutlich geworden: „Die Sehnsucht nach Urlaub ist zurück“. Und: „Der Urlaub ist die wertvollste Zeit der Menschen, die können wir lässig gestalten“.
„Die Deutschen mögen uns einfach“
Wie sehr die „Sehnsucht nach Urlaub“ wieder zurück ist, ist für Tourismus-LR Achleitner auch an den aktuellen Zahlen abzulesen. Im Tourismusjahr 2022/2023 (November bis Oktober) seien die Übernachtungen in Oberösterreich um 14,3 Prozent auf 8,65 Millionen gestiegen. Aus dem wichtigsten ausländischen Herkunftsmarkt Deutschland betrug die Steigerung sogar 22,4 Prozent.
„Die Deutschen mögen uns einfach“, so der Landesrat mit Verweis darauf, dass etwa der Berliner Bürgermeister Kai Wegner auf der ITB nur zehn Länderständen einen Besuch abstattete, und Österreich darunter war. „Um auf diesem stark umworbenen Markt entsprechend Flagge zu zeigen, bündeln Oberösterreich Tourismus und die Salzkammergut Tourismus-Marketing GmbH ihre Kräfte unter dem Dach des gemeinsamen Messeauftritts der Österreich Werbung“, so Achleitner.
„Marke von neun Millionen wollen wir schon knacken“
Flagge zeigen will man übrigens auch, was die im Tourismus immer relevanter werdende Nachhaltigkeit betrifft. Robert Seeber, Obmann der Bundessparte Tourismus- und Freizeitwirtschaft der WKO und Vorsitzender des Strategieboards des Oberösterreich Tourismus: „Unsere Tourismusbetrieb stehen für eine innovative, nachhaltige und ressourcenschonende Weiterentwicklung vorhandener Angebote und übernehmen maßgebliche Vorbildwirkung in Hinblick auf ein erfolgreiches Zusammenspiel von Ökonomie und Ökologie.“
Was sowohl Seeber als auch Winkelhofer als neben der Nachhaltigkeit wichtiges Asset hervorheben ist „das Menschliche und das Persönliche, das im Tourismus noch mehr wird“, Tourismus sei ein „Peoples Business“.
Mehr werden sollen auch die Nächtigungen, „die Marke von neun Millionen Nächtigungen wollen wir schon einmal knacken“, so das klare, von Achleitner auch in Berlin wieder definierte Ziel.
Von Markus Ebert
Anmerkung: Der Autor nahm auf Einladung der Oberösterreich Tourismus GmbH an der ITB in Berlin teil.
