Der Caravan Salon in Wels ist für Ford ein Fixpunkt

Andreas Oberascher, Geschäftsführer von Ford Österreich, über die Bedeutung lokaler Veranstaltungen für die Branche

Ford-Österreich-Chef Andreas Ober- ascher: „Oberösterreich ist puncto Firmen- und Privatkunden ein essenzieller Markt für uns.“
Ford-Österreich-Chef Andreas Ober- ascher: „Oberösterreich ist puncto Firmen- und Privatkunden ein essenzieller Markt für uns.“ © Ford

Andreas Oberascher ist seit 20 Jahren bei Ford Österreich, seit drei Jahren Geschäftsführer. Der 46-jährige Manager ist vor allem von der Performance der Händler in Oberösterreich beeindruckt und die Marke legt einen Fokus auf das Nutzfahrzeuggeschäft.

Wie ist bei Ford das Geschäft 2023 gelaufen?

ANDREAS OBERASCHER: Wir haben gezeigt, dass selbst die größte Umstrukturierung in der Firmengeschichte das Unternehmen nicht stoppen kann, auch wenn das letzte Jahr mehr als herausfordernd war. Die leicht zurückgegangenen Zahlen werden wir mit unserem Produktfeuerwerk 2024 wieder gutmachen. Generell vollzieht sich gerade ein umfassender Produktwechsel, da ist es normal, dass die Zahlen erstmal stagnieren oder leicht rückläufig sind.

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Aber das Angebot ist nicht mehr so üppig wie früher.

Wir haben nun ein verschlanktes Angebot, dafür sind die Autos schon ab Werk voll ausgestattet. Für den Fiesta werden wir kurzfristig keinen Ersatz haben.

Wie war das Geschäft mit den Nutzfahrzeugen?

Nach den letzten drei höchst erfolgreichen Jahren haben wir unserer Nummer-eins-Platzierung bei den Nutzfahrzeugen abgeben müssen, sehen das aber sportlich und freuen uns über den Doppelsieg, zwei der bedeutendsten internationalen Auszeichnungen für Nutzfahrzeuge errungen zu haben. Wir verzeichneten 2023 ein leichtes Minus beim Volumen mit einhergehendem Verlust an Marktanteil, dieser ist aber dem Modellwechsel beim wichtigsten Modell, dem Custom geschuldet. Für 2024 wird in diesem Segment eine Normalisierung, ja sogar ein Anstieg erwartet. Generell sehen wir die Nutzfahrzeuge als eine unserer Kernkompetenzen an.

Wie startete Ford bei den Pkw ins Jahr 2024?

Was wir von den Händlern hören, stimmt uns durchaus positiv. Es gibt bei uns ein deutliches Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Puma und Kuga ist ungebrochen, die jetzt komplette Tourneo-Familie, also der neuen Custom, der Connect und der soeben vorgestellten Courier kommen bei den Kunden sehr gut an. Die Zahlen werden also, auch aufgrund unserer zahlreichen Neuheiten – wie dem neuen Mustang aber vor allem den neuen Explorer – ganz anders aussehen als im Jahre 2023, wo ja drei wichtige Modellreihen ausgelaufen sind. Der Explorer soll mittelfristig das meistverkaufte E-Auto von Ford sein.

Wie ist heuer das Geschäft bei den Nutzfahrzeugen angelaufen?

Auch hier sind wir zuversichtlich: Mit der neuen, komplett überarbeiteten Transit-Baureihe erwarten wir ein deutliches Absatz-Plus sowie einen ähnlich hohen Marktanteil wie Anfang der 20er-Jahre, also wieder um die 20 Prozent.

Das Vorjahr war bei den Neuzulassungen geprägt vom Abbau der Orderbank; Stichwort lange Lieferzeiten. Sieht man diese Effekte auch heuer?

Die Orderbank ist konstant und hat sich nachhaltig stabilisiert. Die Lieferengpässe gehören damit der Vergangenheit an und wir arbeiten an einem soliden Auftragsbestand um die Lieferzeiten so kurz wie möglich zu halten.

Wie gut schlägt sich Oberösterreich hierbei – Pkw und Nutzfahrzeuge?

Oberösterreich ist für Ford in Summe das erfolgreichste Bundesland mit dem höchsten Marktanteil in Österreich. Das alles ist möglich dank vieler sehr engagierter Händler, bei denen seit Jahrzehnten die Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt steht. Wir haben als Marke in Oberösterreich 5,3 Prozent Marktanteil im Vorjahr erzielt, in Österreich lag der bei 3,6 Prozent. Man merkt hier auch die starke Wirtschaft.

Welche Strategien in Bezug auf lokale Präsenz – etwa auf Messen, in Einkaufszentren, in Innenstädten – schlägt Ford diesbezüglich ein?

Prinzipiell ist es die Aufgabe der Händler auf die Kunden zuzugehen, von uns gibt es da keine strengen Vorgaben, da unsere Kollegen vor Ort am besten wissen, welche Strategien wo Sinn machen. Bei den großen Events wie den Wiener Elektrotagen oder auch mit unserem Kooperationspartner Harley Davidson waren wir 2023 am Faaker See präsent, der Caravan Salon in Wels ist ein Fixpunkt und beim E Mobility HUB Westfield Shopping City Süd zeigen wir auch regelmäßig Modelle, um nur ein paar Events hervorzuheben.

Und Stichwort E-Mobilität: Wie schätzen Sie die bisherige Entwicklung bei den Neuzulassungen ein?

Wir sind mehr als zufrieden mit der Entwicklung, der Kuga PHEV ist der meistverkaufte Plug-in-Hybrid Europas, der Mustang Mach-E ist in Europa ein Verkaufsschlager und dieses Jahr starten wir auch bei den Nutzfahrzeugen so richtig durch: Unsere Transit-Reihe kommt runderneuert und auch elektrifiziert auf den Markt.

Interview: Oliver Koch

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