Dass ausgerechnet Matthias Riegler auf die Idee gekommen ist, einen Griff zu entwickeln, der sich mit allen gängigen Hantelscheiben, Widerstandsbändern und Seilzügen kombinieren lässt, ist kein Zufall.
Der Welt- und Europameister im Natural Bodybuilding hatte bei seinen intensiven Trainingseinheiten immer öfter mit zwei Problemen zu kämpfen: „Das Training der einzelnen Muskelgruppen war mir nicht effizient genug und außerdem von Schmerzen im Handgelenk begleitet. Für mich war klar, dass der Schlüssel zur Problemlösung eine neue Handhaltung sein muss“, sagt der Oberösterreicher.
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Gemeinsam mit seinem Cousin Stefan Riegler und zwei weiteren Partnern hat er ab 2018 an der Entwicklung eines Multifunktionsgriffs gearbeitet, der das Gewicht der Hantelscheiben oder den Zug der Widerstandsbänder und Seilzüge zentral auf die ganze Handfläche verlagert – und damit weg von den Handgelenken.
Herausgekommen ist nach drei Jahren intensiver Arbeit und dem Bau vieler Prototypen schließlich der ERAgrip, ein multifunktionaler Griff (engl. grip), der eine neue Ära (engl. era) am Fitnessmarkt einleiten soll. „Dass wir mit dem Kunststoffspezialisten Haratech einen Betrieb gefunden haben, der uns bereits in einem sehr frühen Stadium unter die Arme griff und gemeinsam mit uns an den Produktionsprozessen arbeitete, war ein Glücksfall“, betont Stefan Riegler.
Produktion in Asten
In Asten wird der ERAgrip in der sogenannten Zwei-Komponenten-Spritzgusstechnik hergestellt. Dabei wird zuerst jener rote, harte Teil des ERAgrip gespritzt, der die Hantelscheiben, Widerstandsbänder oder Seilzüge fixiert. Danach wird die schwarze Gummierung auf diese aufgespritzt. Die Adapter zur Fixierung der verschiedenen Komponenten werden ebenfalls im Spritzgussverfahren hergestellt.
Als Geschäftsführer der 2021 in Hörsching gegründeten ERA-FIT GmbH war für Matthias und Stefan Riegler schnell klar, dass Deutschland der wichtigste Markt sein würde. „Das war einerseits naheliegend, weil praktisch alle Vertriebsinstrumente, die wir für Österreich entwickelt haben, auch in Deutschland funktionieren.“
Andererseits sei der deutsche Markt zehnmal so groß wie der heimische. „Schon jetzt exportieren wir fast 75 Prozent unserer Sets nach Deutschland.“
Für zusätzlichen Rückenwind sollen jene Kontakte zu Sportartikel-Großhändlern und Fachmarktketten sorgen, die man Mitte April in Köln auf der FIBO, der weltweit wichtigsten Branchenmesse für Fitness und Wellness geknüpft hat.
Weil der Online-Handel immer kostenintensiver werde, wolle man den Vertrieb über den stationären Handel forcieren. So soll der Umsatz heuer auf 300.000 Euro steigen.
Von Oliver Koch
