DHL-Chef räumt Konzern-Struktur auf

Eigenständige Gesellschaft für das Post- und Paketgeschäft in Deutschland soll geschaffen werden

DHL-Chef Tobias Meyer ordnet die komplexe rechtliche Struktur des deutschen Logistikriesen neu. Dazu solle eine eigenständige Gesellschaft für das Post- und Paketgeschäft in Deutschland geschaffen werden, kündigte der Bonner Konzern am Montag an.

Während die Managementstruktur mit fünf Sparten einfach und klar sei, sei die zugrunde liegende rechtliche Struktur des Konzerns viel komplexer und teilweise überlappend, so die Begründung.

„Die Anpassung soll diese Komplexität reduzieren und eine flexiblere und agilere Struktur schaffen“, hieß es weiter. Zugleich will Meyer den Logistik-Riesen auf Umsatzwachstum trimmen. Seine neue Strategie 2030 gibt ein Umsatzwachstum von 50 Prozent im Vergleich zu 2023 als Ziel vor. Dabei will sich DHL auf schnell wachsende Regionen und Branchen sowie den Megatrend E-Commerce konzentrieren.

Die neuen Pläne lösen die noch von Meyers Vorgänger Frank Appel vorgelegte Strategie 2025 ab, die unter anderem Milliarden-Investitionen in die Digitalisierung vorsah.

Die Brief- und Paketsparte beschäftigt in Deutschland knapp 190.000 Menschen. Sie befördert Sendungen über 82 Brief- und 38 Paketzentren. Im ersten Halbjahr erwirtschaftete sie einen Umsatz von 8,4 Mrd. Euro und steuerte damit rund zwanzig Prozent des Konzernumsatzes von knapp 41 Mrd. Euro bei.

Der operative Gewinn lag in den ersten sechs Monaten bei 324 Mio. Euro. DHL verzeichnete dabei einmal mehr Rückgänge im Briefgeschäft, das unter der Konkurrenz durch das Internet leidet. Das Paketgeschäft legte dagegen zu – es wird durch den Online-Handel getrieben.

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