Die Achse Linz-Hamburg gestärkt

Hansestadt ist für Oberösterreich wichtiges Tor in die Welt

Zwei von drei Euro verdient Oberösterreich im Export, eine wesentliche Rolle dabei spielt auch Hamburg. „Das Tor aus unserem Bundesland in die Welt“, weiß Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner. Ein Blick auf die Zahlen bestätigt dies. Allein über den Ennshafen gehen täglich rund 1000 Container in die Hansestadt. Darüber hinaus gilt es dort wie da die Energiewende zu schaffen: In zwei Gebieten, die durch eine starke Industrie (und damit hohem Energiebedarf) ähnliche Voraussetzungen haben. Grund genug, um die Verbindung mit und Achse zu der norddeutschen 1,8-Millionen-Einwohner-Metropole an der Elbe zu stärken. Das passierte nun auch im Rahmen einer Wirtschaftsreise, die Achleitner anführte und die Delegation zu vielen interessanten Partnern führte.

FACC ist ein wichtiger Zulieferer für Airbus

Airbus: Der Riese unter den Flugzeugherstellern mit 124.500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 52 Milliarden Euro hat mehr als nur volle Auftragsbücher. und schreibt eine Erfolgsgeschichte. Am Beispiel der A320-Familie. Diese ging 1987 eben mit dem A320 an den Start, mit dem Ziel, 800 Maschinen zu verkaufen. „Derzeit stehen wir bei rund 10.400 Auslieferungen und 16.234 Bestellungen“, verriet Nawina Walker, Standortleiterin von Hamburg Finkenwerden. Derzeit werden rund 40 bis 50 Maschinen pro Monat ausgeliefert, kurzfristig will man wieder (wie vor Corona) auf 60 kommen, mittelfristig die Zahl sogar auf 75 erhöhen. Nichtsdestotrotz — wer heute einen Airbus bestellt, muss eine Lieferzeit von acht Jahren einkalkulieren. An dieser Erfolgsstory ist auch Oberösterreich beteiligt. „Österreich nimmt Platz neun unter den Zulieferern ein, heuer beträgt das Volumen rund 450 Millionen Euro“, weiß Walker. Rund 260 Millionen davon entfallen allein auf FACC, die rund 100 Bauteile beisteuert.

Container Terminal Altenwerder: Gehört zur Hamburger Hafen und Logistik AG und wurde 2002 auf einer Million Quadratmeter errichtet. Auch andere Zahlen sind gigantisch. Jährlich erfolgt ein Containerumschlag von rund sieben Millionen TEU, also 20-Fuß-Standardcontainern. Altenwerder ist das erste klimaneutrale Containerterminal der Welt. Eine hohe Automatisierung, große Effizienz bei der Flächennutzung und die Elektrifizierung der „Automated Guided Vehicles“, also jener Fahrzeuge, die die Container am Gelände bewegen.

Ehemalige Kriegsruine ist heute ein Kraftwerk

Energiebunker Hamburg Wilhelmsburg: Es war einmal ein Flakturm, der nach dem zweiten Weltkrieg teilweise gesprengt wurde und danach über 60 Jahre lang verfiel, ehe dieser Ruine ab 2010 um 25 Millionen Euro neues Leben eingehaucht wurde. Nämlich als Blockheizkraftwerk, das Photovoltaik, Solarthermie und industrielle Abwärme aus der Nachbarschaft nutzt sowie über einen Großpufferspeicher (Inhalt 2 Millionen Liter Wasser) zur Abfederung von Spitzenlasten verfügt. Dieser „Energiebunker“ versorgt rund 2000 Haushalte.

Interessante Projekte in Speichertechnologie

„Hamburg hat bezüglich Speichertechnologie interessante Vorhaben in Umsetzung“, weiß Achleitner. So etwa das Aquifer-Projekt, mit dem versucht wird, die Energie vom Sommer in den Winter zu bekommen. Vereinfacht gesagt wird der Überschuss an Sommerenergie in Form von Wärme im Erdinneren in 3000 Meter in einer Wasserschicht gespeichert und im Winter über Wärmetauscher genutzt.

Dafür sind Österreich (mit 77 Prozent) und Oberösterreich (84) Deutschland (nur 40) beim Anteil der erneuerbaren Energie meilenweit voraus. „Daher ist es eine gute Idee, OÖ und Hamburg zusammen zu spannen und wir haben diese Achse mit dieser Reise gestärkt“, so Achleitner.

***

Der Autor nahm auf Einladung des Landes OÖ an der Pressereise teil.

Von Roland Korntner

Die mobile Version verlassen