„Die Krise als Chance genutzt“

Vor allem Forschung und Entwicklung sind wichtig für Standort OÖ

„Die Standortwettbewerbe werden schärfer“, betont LR Markus Achleitner (l.) — und freut sich mit Werner Pamminger, Chef der Standortagentur Business Upper Austria umso mehr, dass im Vorjahr 75 Ansiedlungsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 412 Millionen abgeschlossen werden konnten. 2022 hat die Business Upper Austria insgesamt 525 Ansiedlungsprojekte betreut, woraus Achleitner den Schluss zieht: „Oberösterreich zieht nach wie vor“.
„Die Standortwettbewerbe werden schärfer“, betont LR Markus Achleitner (l.) — und freut sich mit Werner Pamminger, Chef der Standortagentur Business Upper Austria umso mehr, dass im Vorjahr 75 Ansiedlungsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 412 Millionen abgeschlossen werden konnten. 2022 hat die Business Upper Austria insgesamt 525 Ansiedlungsprojekte betreut, woraus Achleitner den Schluss zieht: „Oberösterreich zieht nach wie vor“. © Land OÖ/Kauder

„Die Krise als Chance hat Oberösterreich tatsächlich genutzt“. Es ist der Standortbericht der Business Upper Austria für das Jahr 2022, aus dem Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner diesen Befund ableitet.

Wobei er das mit einem Schuss Vorsicht garniert: Es gebe noch „viele Volatilitäten und Unsicherheiten im Markt, die Krisen sind noch nicht vorbei“.

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„Realität ist besser“

Dennoch: Die von der Standortagentur Businnes Upper Austria vorgelegten Zahlen sprechen eine klare Sprache. Demnach ist Oberösterreichs Wirtschaft sowohl über den Prognosen als auch über dem Österreichschnitt gewachsen, 5,1 Prozent Wirtschaftswachstum waren es im Vorjahr.

„Die Realität ist besser geworden als die Einschätzungen waren, auch die Stimmung ist besser geworden“, beschreibt der Landesrat das Wirtschaftsklima. Optimistisch stimmt ihn zudem, dass laut jüngsten Prognosen Deutschland heuer doch in keine Rezession schlittern dürfte. Die deutschen Wirtschaftsweisen gehen von einem BIP-Wachstum von 0,2 Prozent aus, was auch für das Exportland Oberösterreich — 25,5 Milliarden Euro Exportvolumen im ersten Halbjahr 2022 nach 21,1 Milliarden im ersten Halbjahr 2021 sind neuer Rekord — von Bedeutung ist.

Patente als Seismograph

Nicht nur an Wirtschaftswachstum und Export macht Achleitner fest, dass Oberösterreich „im Verhältnis wirklich gut durch diese Krisen gekommen ist“. Da seien niedrige Arbeitslosigkeit, steigende Unternehmensgründungen und eine nach oben gehende Ansiedlungsbilanz zu nennen, wobei der Landesrat und auch der Geschäftsführer der Business Upper Austria, Werner Pamminger, eines besonders hervorheben — nämlich die Bedeutung von Forschung und Entwicklung (F&E) für den Standort Oberösterreich.

F&E sei ein „Investieren in den Erfolg von morgen“, so Achleitner mit Verweis darauf, dass zuletzt — aktuelle Zahlen gibt es aus 2019 — mit 2,24 Milliarden Euro ein Fünftel der österreichweiten F&E-Ausgaben aus Oberösterreich kamen. Und: Seit 2011 haben sich die F&E-Ausgaben in Oberösterreich verdoppelt. Ein Ausfluss aus diesem überdurchschnittlichen Forschungs-Engagement: Mit 470 von österreichweit 2231 Erfindungen war Oberösterreich 2022 im Bundesländervergleich zum neunten Mal in Folge Patent-Kaiser.

„Die Patentanmeldungen und Forschungsaktivitäten sind deshalb auch ein entscheidender Seismograph für die Stärke des gesamten Wirtschaftsstandorts Oberösterreich und dessen erfolgreiche Ausrichtung auf die Herausforderungen der Zukunft“, ist der Landesrat überzeugt.

Kooperationen wichtig

Ein wichtiges Vehikel in Sachen Innovation sind Kooperationen. Wenn es um die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen und Organisationsformen gehe, setze beinahe jedes fünfte Unternehmen auf Zusammenarbeit, so Pamminger.

Die Business Upper Austria begleite dabei im Jahr rund 3000 Unternehmen, 85 Prozent davon seien KMU. Die Zusammenarbeit „von Unternehmen und Forschungseinrichtungen gewinnt an Bedeutung“, verweist er auch auf die Branchen-Cluster.

Von Markus Ebert