Ein Drittel der Landwirte ist älter als 55

Finanzielle Unterstützung und Digitalisierung sollen Erhalt der Landwirtschaft garantieren

Agricultural engineer utilizing tablet technology while work

Rund ein Drittel aller Betreiber eines Bauernhofes ist älter als 55 Jahre. Ein Viertel der Landwirte ist unter 40. Damit es auch in Zukunft genug Bäuerinnen und Bauern gibt, haben Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm die Initiative „Hofübernahme im Fokus – die Zukunft unserer Landwirtschaft“ ins Leben gerufen. „Ist eine Stalltüre einmal geschlossen, bleibt sie in der Regel für immer zu“, warnte der Agrarminister aus diesem Anlass.

Er verwies auf Maßnahmen zur Unterstützung der Hofübernahme, so bekämen Junglandwirte eine zusätzliche Unterstützung von rund 66 Euro je Hektar für die ersten 40 Hektar. Außerdem wir eine Niederlassungsprämie mit Zuschlägen bis zu einmalig maximal 15.000 Euro angeboten.

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„Die Landwirtschaft ist eine Branche jenseits einer 5-Tage, geschweige denn einer 4-Tage Woche. Bäuerin oder Bauer zu sein ist ein Rund-um-die-Uhr-Job mit zahlreichen Hürden. Mein Anspruch ist, dass die Landwirtschaft bei der Frage nach ihrer Zukunft nicht nur Beifahrer ist, sondern selbst am Steuer sitzt. Denn unsere Junglandwirtinnen und Junglandwirte brauchen realistische Zukunftsperspektiven – damit sie auch andere mit ihrer Begeisterung anstecken können“, so Totschnig.

Digitalisierung nutzen

Staatssekretärin Plakolm will vermehrt auf Digitalisierung bei Hofübergaben setzen. „Digitalisierung muss schlussendlich auch Erleichterungen in der Bürokratie bringen, muss Prozesse in der Verwaltung schneller und einfacher machen. Ich weiß, dass gerade die Landwirtinnen und Landwirte ein Lied davon singen können, wie mühsam es sein kann. Mein Anspruch ist es, durch Digitalisierung nicht nur Betriebskosten der Landwirtinnen und Landwirte zu senken, sondern auch ihre Bürozeiten“, so Plakolm.

Laut dem „Grünen Bericht 2023“ des Landwirtschaftsministeriums gab es im Vorjahr 107.690 bäuerliche Betriebe, das waren um 791 weniger als 2021. Ein Betrieb bewirtschaftete 2020 im Durchschnitt eine Gesamtfläche von 44,9 Hektar, dies lag etwas über dem EU-Schnitt. Zum Vergleich: Der Wiener Augarten hat eine Fläche von 52 Hektar. Rinderhaltende Betriebe hatten durchschnittlich jeweils 34 Tiere. Bei schweinehaltenden Landwirten waren es im Schnitt 112 Stück. Die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft betrugen 2022 im Durchschnitt 45.757 Euro pro Hof, bei Bergbauernbetrieben waren es 34.603 Euro.