
Ein ambitioniertes Vorhaben: Bis 2035 will die Energie AG klimaneutral werden. Für diese Transformation von fossilem zu grünem Lebenszyklus werden vier Milliarden investiert.
„Wir haben epochale Entscheidungen getroffen“, berichtete CEO Leonhard Schitter nach einer Tagung des Aufsichtsrats. In der neuen strategischen Ausrichtung der Energie AG „geht es auf allen Ebenen um die Dekarbonisierung bis 2035“.
In dieses „Wachstumsprojekt“ (Zitat Schitter) werden rund vier Milliarden Euro investiert und es werden 300 zusätzliche Jobs entstehen. „Wir sind zukunftsorientiert, wir können es, wir tragen Verantwortung und stellen uns dieser“, betonte Technikvorstand Stefan Stallinger.
Ziel für Erneuerbare: (Fast) Verdoppelung
Das Bündel an Maßnahmen und Investitionen — intern im Projekt LOOP zusammengefasst — ist neben der Mega-Investition ins neue Pumpspeicherkraftwerk in Ebensee breit gefächert und die Ziele sind klar definiert: Um die Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, soll die Produktion Erneuerbarer Energien von 630 Gigawattstunden auf insgesamt 1,2 Terrawattstunden fast verdoppelt werden. Das entspricht dem Stromverbrauch von rund 700.000 Menschen. Die Maßnahmen im Überblick:
- Windkraft: 25 neue große Windräder sollen in Oberösterreich errichtet werden.
- PV: Mittlerweile sind 60.000 PV-Anlagen im Land am Netz, es sind in den letzten zwei Jahren 400 Megawatt aus PV-Erzeugung dazugekommen und das ist nicht das Ende der Fahnenstange.
- Wasserkraft: Wird ebenfalls forciert, etwa durch den Neubau des Kraftwerks Weißenbach oder den Ersatzneubau des Kraftwerks Traunfall.
- Netze: Um es fit für die neuen Herausforderungen (vieler dezentralen Energiequellen) zu machen, werden zwei Milliarden in die Netze fließen.
- Grüner Wasserstoff: Die Energie AG will sich aktiv positionieren und beteiligt sich an Wasserstoffprojekten.
- E-Mobilität: Die Zahl der Ladepunkte soll von derzeit 1000 auf 50.000 förmlich explodieren. Ziel: 25 Prozent des Marktes abzubilden.
„Die Energiewende in OÖ wird Realität“
Wärmepumpen: Laut Schätzungen wird sich die Anzahl in OÖ bis 2035 auf 200.000 erhöhen, die EAG will die Hälfte davon mit Stromlieferungen, Contracting oder Finanzierungen unterstützen.
Fernwäre und Digitalisierung: Werden ebenfalls ausgebaut und vorangetrieben. Fazit: „Auf den ersten Blick sind es Zahlen, auf den zweiten ein neues System“, betonte Stallinger. Und Kolar sowie Schitter ergänzten abschließend: „Die Energiewende in Oberösterreich wird Realität und soll die Unabhängigkeit gewährleisten.“