Energiekostenzuschuss: McDonalds, MPreis, Billa als große Profiteure

Der Energiekostenzuschuss (EKZ I) als Inflationsausgleich für Unternehmen hat zwar deutlich weniger Steuergeld gekostet als geplant, profitiert haben davon aber vor allem große Restaurant- und Handelsketten, zeigt eine Auswertung des gewerkschaftsnahen Momentum Institutes. Demnach gingen 70 Prozent der Top-50-Gastro-Förderungen an den US-Konzern McDonalds. Dessen Franchisenehmer sollen knapp 3,1 Mio. Euro erhalten haben.

Die Supermarktketten Lidl, Penny, Interspar, Billa, MPREIS und Sutterlüty erhielten zusammen rund 5,9 Mio. Euro. Wobei die größte Summe nicht an die Platzhirschen Spar und Billa ging, sondern an die vor allem in Westösterreich tätige MPreis (2,3 Mio. Euro). Auf Billa entfielen rund 2 Mio. Euro, für Spar gab es etwa 680.000 Euro Energiekostenzuschuss I.

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Gut versorgt wurden auch Autobahnrestaurants wie Rosenberger, Landzeit oder Autogrill, sie erhielten in Summe knapp eine halbe Million Euro. Wie viel Steuergeld für den EKZ I insgesamt geflossen sei, lässt sich laut Momentum nicht sagen.

Dem Transparenzportal zufolge seien rund 447 Mio. Euro ausbezahlt worden – allerdings seien dort nur Förderungen enthalten, deren Beträge sich jeweils auf über 10.000 Euro belaufen. „Das heißt, wie viel insgesamt ausbezahlt wurde, ist allein anhand der Datenbank nicht zu erfassen“, so Katharina Mader, Chefökonomin am Momentum Institut.

Und sie erinnert daran, dass in den Zeiten teurer Energie auch die Preise in der Gastronomie und im Einzelhandel stark zugelegt haben. „Wenn Unternehmen ihre gestiegenen Kosten über höhere Preise an ihre Kundschaft weitergeben und sie gleichzeitig auch noch einen Teil ihrer Kosten vom Staat ersetzt bekommen, dann droht, dass Unternehmen für ihre gestiegenen Kosten doppelt kassieren“, kritisierte Mader am Donnerstag in einer Aussendung.

Wie die Tageszeitung „Heute“ am Mittwoch mit Verweis auf Zahlen der Statistik Austria berichtete, hat im Fastfood-Sektor die Preissteigerung innerhalb von zwei Jahren (April 2022 bis April 2024) 26,5 Prozent betragen, womit die Teuerung deutlich höher ausfiel als die allgemeine Inflation in diesem Zeitraum von 13,5 Prozent.