Entgegen dem Trend im Aufwind

Die Flugbranche wird gebeutelt, aber die oberösterreichische GlobeAir wächst kräftig

Die Flotte von GlobeAir umfasst mittlerweile 21 Cessna Citation Mustang Jets, Tendenz weiter steigend.
Die Flotte von GlobeAir umfasst mittlerweile 21 Cessna Citation Mustang Jets, Tendenz weiter steigend. © GlobeAir

Die Welt befindet sich nach wie vor im Würgegriff des Corona-Virus. Ein Sektor, die besonders darunter leidet, ist die Flugbranche. Diese schreibt derzeit oftmals Verluste und ist auf massive staatliche Hilfe angewiesen.

Es gibt aber hierzulande auch eine große Ausnahme. GlobeAir — der größte Flugbetreiber Österreichs mit 150 Mitarbeitern und Europas größter Privat-Jet-Anbieter mit einem Marktanteil von 55 Prozent. „Wir fliegen volles Programm, der Bedarf ist groß, die Anfragen überschlagen sich, die Auftragslage boomt“, schildert mit Dieter Pammer der Director Business Development beim VOLKSBLATT-Lokalaugenschein in Hörsching.

Denn das 2008 von Bernhard Fragner und Friedrich Huemer gegründete Unternehmen ist in Oberösterreich zu Hause und im Gegensatz zu AUA (Lufthansa/D) oder die irische Ryan zu 100 Prozent österreichisch.

Mittlerweile sind bereits 21 Flugzeuge des Typs Cessna Citation Mustang, mit denen vier Personen befördert werden können, in Besitz von GlobeAir. Tendenz weiter steigend. Denn in Corona-Zeiten boomt das Privat-Jet-Geschäft wie nie. Die Vorteile liegen auf der Hand:

Wenig Kontakte bedeuten auch wenig Risiko, sich mit Corona anzustecken.

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Auch Klein-Airports können angeflogen werden – insgesamt stehen rund 1000 Destinationen, 400 davon in Europa, zur Auswahl.

Durch ein Boarding, das nur 15 Minuten dauert, und Direktflüge wird extrem Zeit — rund zwei Stunden im Vergleich zur Linie — eingespart.

Auch Tiere können problemlos transportiert werden.

„Stoßen in Vakuum der ausgedünnten Flugpläne“

Dazu kommt bestmögliches Service. Die Jets sind rund um die Uhr über verschiedene Kanäle (Telefon, Email, Social Media) buchbar. Als erster Privat-Jet-Anbieter weltweit ist GlobeAir auch ins weltweite Reservierungssystem eingebaut und damit über Plattformen wie „checkfelix“ buchbar. Zudem werden bei Wunsch auch Transfers, Hotels, Restaurants oder Events organisiert.

Fazit: „Durch die Corona-Krise wurden Flugstrecken ausgedünnt, in dieses Vakuum stoßen wir“, so Pammer.

„Überflieger“ GlobeAir

„2021 haben wir rund 12.000 Passagiere bewegt“, schildert GlobeAir-Direktor Dieter Pammer. 2020 waren es noch 10.200 gewesen. Die Kernmärkte sind Frankreich (34 Prozent), England (19), Italien (18), Schweiz (15) und Deutschland (8), Österreich macht gerade einmal zwei Prozent aus. Angeflogen werden nicht nur große Flughäfen wie London oder Paris, sondern auch kleine Flugplätze wie St. Moritz oder Salerno.
Die Kunden sind oftmals Entrepreneurs (32 Prozent) oder Sportler (26) bzw. Business-Kunden aus der Vertriebsebene (21). Celebrities wie Paris Hilton machen gerade einmal vier Prozent aus.

Das Formel-1-Team Alfa Romeo vertraut als offizieller Partner auf GlobeAir, Lewis Hamilton oder George Clooney oder diverse Tennis-Asse nutzten ebenfalls schon die Dienste.
Ein Preisbeispiel: Linz-Frankfurt und retour kostet (für bis zu vier Personen) 9000 Euro. Um leere Rückflüge zu verringern, gibt es auf der Homepage sogenannte „Empty Legs“ kurzfristig günstig zu buchen. Zusätzlich werden den Kunden unter dem Motto „We are Planet A“ CO2-Kompensationen angeboten.

Von Roland Korntner

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