Fahrzeugbauer Schwarzmüller mit neuer Geschäftsführung

Der oberösterreichische Fahrzeugbauer Schwarzmüller mit Sitz in Freinberg bei Schärding stellt sich neu auf. Statt CEO Roland Hartwig soll ein Dreier-Team die operative Geschäftsführung übernehmen.

Alleineigentümerin Beate Paletar will sich als neue Aufsichtsratsvorsitzende stärker engagieren, hieß es in einer Presseaussendung des Unternehmens am Dienstag. 2022 erzielte man mit 446 (2021: 409) Mio. Euro den höchsten Umsatz, kämpft aber mit Lieferschwierigkeiten.

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Hartwig, der laut Paletar Meilensteine in der Weiterentwicklung des Unternehmens gesetzt habe, habe seinen Posten zur Verfügung gestellt. Man gehe nach sieben Jahren einvernehmlich auseinander. Paletar hat im Herbst 2022 die Anteile ihrer Verwandten – Kinder ihrer Cousine – an dem Familienunternehmen, das in sechster Generation geführt wird, übernommen und will nun die Möglichkeiten, die ihr das Alleineigentum bietet, nutzen. Dabei denke die 60-Jährige, die bereits von 2005 bis 2012 in der Geschäftsführung tätig war, auch an die nächste Generation, sprich ihre Kinder, hieß es gegenüber der APA.

Die operative Geschäftsführung übernehmen der neu in die Gruppe kommende Manager Thomas Biringer als COO, der schon bisher für die Finanzen zuständige Michael Hummelbrunner und für den Vertrieb der bisherige Prokurist Wolfgang Köster. Das dreiköpfige Team, dem kein CEO mehr vorstehe, werde enger an den Aufsichtsrat gebunden, so Paletar.

Für den Aufsichtsrat wolle sie ausgewiesene Industrieexperten gewinnen wie Klaus Rinnerberger, Vorstandsmitglied der Pierer Industrie AG, der den Platz des aus Altersgründen ausgeschiedenen Leopold Heher übernimmt. Die Schwarzmüller Gruppe habe sich als Europas größter Nischenanbieter etabliert, dessen Anhänger seinen Kunden Mehrwert garantieren. Diesen Weg werde man weitergehen, dabei aber Schwerpunkte und Tempo der Entwicklung nochmals überprüfen, gab Paletar vor.

Zahlenmäßig schrieb Schwarzmüller 2022 mit 446 Mio. Euro Umsatz und 10.599 (2021: 9.962) produzierten Fahrzeugen erneut Höchstwerte. Das Unternehmen kämpfe aber mit extremen Einkaufspreisen und Lieferschwierigkeiten, denen vor allem der Angriffskriegs Russlands gegen Russlands gegen die Ukraine zugrunde liege. Die Fahrzeuge, vor allem die speziell angefertigten Fernverkehrstrailer, werden trotz hohen Auftragsstands nicht fertig, weil Spezialteile aus Russland fehlen würden, die sonst nirgendwo verfügbar seien.

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