FMA: Voest-Untersuchung dürfte mehrere Monate dauern

Aufsicht prüft möglichen Verstoß gegen Publizitätspflichten im Zusammenhang mit Bilanzschönung bei deutscher Tochter

Die von der Finanzmarktaufsicht (FMA) eingeleitete Sonderuntersuchung rund um die Bilanzschönung bei einer deutschen voestalpine-Tochter dürfte „ein paar Monate“ in Anspruch nehmen.

Das sagte FMA-Vorstand Helmut Ettl am Abend des 17. Juni vor Journalisten. Bei der Prüfung der Aufsicht geht es um die Frage, ob die Informationen früher kommuniziert hätten werden müssen beziehungsweise, ob der Stahlkonzern gegen Publizitätsvorschriften verstoßen hat.

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Möglicherweise kursrelevante Informationen müssen via Ad-hoc-Mitteilung bekannt gegeben werden, damit alle Aktionäre die Chance haben, zeitgleich davon Kenntnis zu erlangen. Die Sanktionen bei Verstößen gegen Ad-hoc-Pflichten sind sehr harsch.

Es drohen Strafen bis zu 2,5 Millionen Euro oder zwei Prozent des Umsatzes. Die voestalpine erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 Verkaufserlöse in Höhe von fast 17 Milliarden Euro.

Bei der deutschen voest-Tochter wurden offenbar jahrelang die Bilanz aufgehübscht, in Summe geht es um etwa hundert Millionen Euro. Bekannt wurden die Vorgänge nach der Veröffentlichung der voest-Jahreszahlen vor gut zwei Wochen.

Der Vorstand der voestalpine verlor dazu bei der Bilanzpressekonferenz kein Wort, außerdem wurden die Vorkommnisse erst weit hinten im Geschäftsbericht erwähnt. Der Interessenverband für Anleger (IVA) kritisierte daraufhin die Kommunikation des Unternehmens zu dem Vorfall.

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