Die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) hat jeweils 2,5 Millionen Euro für zwei Forschungsprojekte der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz bewilligt: für das fakultätsübergreifende Kompetenzzentrum „BioMediCry“ und das Infrastrukturprojekt Meta-Fab.
Das Infrastrukturprojekt Meta-Fab wird die Entwicklung und Produktion von Metamaterialien und Metaoberflächen durch die Bereitstellung einer einzigartigen Gerätekombination anstoßen, wie die JKU in einer Mitteilung an die Medien schreibt.
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Diese Metamaterialien kommen beispielsweise bei optischen Filtern, medizinischen Geräten, energieeffizienten Lichtquellen, im Solarstrommanagement oder bei Quantentechnologie zum Einsatz.
Metamaterialien sind eine neuartige Materialklasse, deren Eigenschaften nicht durch die Ausgangsmaterialien bestimmt sind, sondern durch besondere Strukturierung und Zusammenstellung von bekannten Materialien. Dadurch lassen sich Funktionen realisieren, die mit herkömmlichen Materialien nicht erreichbar sind.
Das Konsortium hinter BioMediCry besteht aus acht international anerkannten Forschenden der JKU: David Bernhard, Andreas Horner, Sabine Hild, Eleni Priglinger, Ingrid Graz, Ian Teasdale, Arndt Rohwedder und Tobias Gotterbarm.
Diese Experten decken laut JKU ein breites Spektrum an Fachgebieten von Medizin, Biophysik, Polymerchemie und Materialwissenschaften über 3D-Oberflächenstrukturierung bis hin zu Zell- und Gewebebiologie ab. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, ein tieferes Verständnis der Eigenschaften von Geweben und Krankheiten zu erlangen, um daraus innovative technologische Entwicklungen und therapeutische Ansätze abzuleiten.
Forschungsinfrastruktur für BioMediCry
Im Kompetenzzentrum BioMediCry wird nun eine Forschungsinfrastruktur aufgebaut, die verschiedene fortschrittliche Technologien umfasst. Dazu zählen unter anderem 3D-Bioprinting und ein Coherent Raman Scattering (CRS) Mikroskop. Letzteres ist dann das erste in Österreich.
Das BioMediCry-Zentrum werde laut JKU damit zu einem Referenzzentrum für Österreich und Europa. Die Einbindung der Industrie, insbesondere aus den Bereichen Pharmakologie und Gesundheitstechnologien, verspricht zudem eine wirtschaftliche Stärkung des Standorts und unterstreicht die Bedeutung des Zentrums für die regionale und überregionale Entwicklung.
Alberta Bonanni, JKU-Vizerektorin: „Herausragende Forschung braucht mutige Ideen und leidenschaftliche Wissenschafter, die über den Tellerrand ihrer Forschungsgebiete blicken. Sie benötigt aber auch eine solide finanzielle Ausstattung. Deshalb freut es mich besonders, dass die FFG gleich zwei JKU Projekte mit jeweils 2,5 Millionen Euro mit drei Jahren Laufzeit bewilligt hat.“