Der US-Videospielehändler GameStop verzeichnet im zweiten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang und kündigt umfangreiche Maßnahmen an. Wie das Unternehmen am 10. September mitteilte, lag der Quartalsumsatz bei 798,3 Millionen Dollar nach 1,16 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Von LSEG befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 895,7 Millionen Dollar gerechnet.
Der Einbruch wird auf die zunehmende Verlagerung der Konsumenten weg von traditionellen Geschäften – das Unternehmen betreibt in Österreich unter anderem eine Filiale in Wels – hin zum Online-Einkauf zurückgeführt.
Lesen Sie auch
Zudem plane GameStop, mehr Geschäfte als in den vergangenen Jahren zu schließen, was die Aussagen von Unternehmenschef Ryan Cohen vom Juni bestätigt.
Als Reaktion auf die anhaltenden Herausforderungen kündigte GameStop an, ein Emissionsangebot von bis zu 20 Millionen Aktien beantragt zu haben. Der Erlös soll für „allgemeine Unternehmenszwecke“ verwendet werden, einschließlich möglicher Akquisitionen und Investitionen. Die Ankündigung führte zu einem Kurseinbruch von mehr als zehn Prozent im nachbörslichen Handel.
GameStop kämpft seit geraumer Zeit mit sinkenden Verkaufszahlen in seinem Kerngeschäft – dem Verkauf von neuen und gebrauchten Videospielen auf Datenträgern – da sich der Markt zunehmend auf digitale Downloads und Streaming-Dienste verlagert.
Trotz der aktuellen Herausforderungen war die Aktie heuer sehr volatil. Nicht zuletzt aufgrund der Rückkehr des Influencer-Investors Keith „Roaring Kitty“ Gill in die sozialen Medien, der als Schlüsselfigur der Meme-Aktienrallye 2021 gilt.
Analysten von Wedbush sehen das Unternehmen jedoch weiter vor nahezu unüberwindbaren Hindernissen auf dem Weg zurück zum Wachstum.