Mobilmachung auf chinesisch

Heimlich, still und leise drängen immer mehr chinesische Autohersteller auf den Markt

BYD_Atto

Bis vor Kurzem war die Situation sehr einfach. Europäische, allen voran deutsche, Autohersteller drängten auf den chinesischen Markt. Dieser ist mittlerweile für einige der weltweit größte Einzelmarkt, was BMW, Mercedes, VW und Co. fette Gewinne einbrachte.

Aber langsam beginnt sich das Blatt zu drehen. Immer mehr chinesische Autohersteller entdecken den alten Kontinent, und somit auch Österreich, als Wachstumsmarkt. Die Zutaten sind einfach: E-Mobilität, Kampfpreise und teils klingende Namen. Einige Hersteller haben sich mittlerweile etabliert.

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Dazu zählt etwa Geely, die unter dem Namen Polestar E-Autos verkaufen. Auch der ehrwürdige Autoname MG ist mittlerweile in chinesischer Hand – und hierzulande bereits seit Jänner des Vorjahres mit mehreren Modellen unterwegs. Nio wiederum ist in Norwegen bereits aktiv und arbeitet fleißig an Expansionsplänen Richtung Deutschland, Niederlande und Österreich.

Neu auf den Markt drängt der E-Auto-Hersteller BYD. „Die chinesischen Autohersteller haben in kurzer Zeit erstaunlich viel gelernt“, sagt Geschäftsführer Danijel Dzihic – vormals jahrelang im Ford-Management tätig – dem VOLKSBLATT. Das zeige sich speziell bei Design und Verarbeitungsqualität.

Daher sei auch das Ziel mit tausend verkauften BYD im nächsten Jahr keineswegs hoch gegriffen. Bis dato hätten bereits 30 Autohändler Interesse am Vertrieb der aktuell drei Modelle gezeigt. Freilich, der Weg sei ein langwieriger. „Der Aufbau eines Händlernetzes dauert 18 Monate bis zwei Jahre“, sagt Dzihic.

Und auch Aiways zieht es in die Alpenrepublik. „Unsere Österreichpläne sehen vor, dass wir im nächsten Jahr den Markt eröffnen wollen. Wir sind in weit vorangeschrittenen Gesprächen mit verschiedenen Partnern und hoffen alsbald auf eine finale Lösung. 2023 werden sowohl der Aiways U5 SUV als auch der Aiways U6 SUV-Coupé in Österreich zu erwerben sein“, heißt es auf Anfrage.

Von Oliver Koch