Greiner fokussiert bei Gegenwind auf Nachhaltigkeit und Mitarbeiter

V. l.: Hannes Moser, Saori Dubourg und Manfred Stanek
V. l.: Hannes Moser, Saori Dubourg und Manfred Stanek © Silvia Wittmann

Der Industriekonzern Greiner mit Zentrale in Kremsmünster hat trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein für diese Verhältnisse gutes Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftet. Das sagte das Vorstandstrio Saori Dubourg (Chief Executive, Officer CEO), Hannes Moser (Chief Financial Officer, CFO) und Manfred Stanek (Chief Operating Officer, OO) am 6. Mai vor Journalisten in Linz.

Neue Konzernchefin seit 1. März dieses Jahres

Dubourg – seit 1. März dieses Jahres CEO – strich bei der Präsentation der Zahlen mehrmals den Teamgeist, den Nachhaltigkeitsgedanken, die Innovationskraft sowie den Qualitätsanspruch des Unternehmens heraus, für deren Geschicke sie nun gegenüber der Eigentümerfamilie Greiner letztverantwortlich zeichnet.

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Jedenfalls erwirtschaftete Greiner per 31. Dezember 2023 2,119 Milliarden Euro Umsatz. Das sind um 9,1 Prozent weniger als anno 2022; damals waren es 2,331 Milliarden Euro. Die Mitarbeiterzahl sank um 9,3 Prozent auf nunmehr 10.544.

Gegenläufiger Trend in Österreich

Dazu gegenläufig ist die Entwicklung in Österreich. Hierzulande sind bei Greiner 2.050 Mitarbeiter beschäftigt; um 55 mehr als 2022. Dazu käme, dass 60 der konzernweit 190 ausgeschriebenen offenen Stellen auf Österreich entfielen. „Das zeigt, wie groß der Fachkräftemangel hierzulande ist“, so Dubourg und Moser gegenüber dem VOLKSBLATT.

Greiner stellt beispielsweise Kunststoffverpackungen für Lebensmittel (etwa Joghurtbecher), Matratzen, aber auch Kunststoffe für den Gesundheitssektor her. In all diesen Bereichen gab es aus unterschiedlichen Gründen „Kaufzurückhaltung“, wie es das Vorstandstrio titulierte. Gut entwickelt habe sich hingegen das Geschäft mit der Luftfahrtindustrie. Dieses trug im Vorjahr rund 40 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei; Tendenz auch heuer steigend.

Für das aktuelle Geschäftsjahr erwartet Finanzchef Moser beim Gruppenumsatz ein Plus im einstelligen Bereich. Die Zahl der Mitarbeiter werde vermutlich gegen Jahresende rund 10.700 betragen.

Konzernweite Personalstrategie

Und Stichwort Mitarbeiter: Diese seien laut Dubourg essenziell und zentral für den Unternehmenserfolg. Dementsprechend komme einer künftigen gruppenweiten HR-Strategie größte Bedeutung zu. Das umfasst unter anderem auch die Bereiche Diversität, Chancengleichheit und Inklusion. Auch selbst gesteckte Nachhaltigkeitsziele werde Greiner konsequent weiterverfolgen. „Ich weiß, unsere Ziele sind ambitiös“, sagt Dubourg, „aber der Teamgeist bei Greiner ist in dieser Form einzigartig.“

Ein Bekenntnis zu Österreich und Europa gab das Vorstandstrio ebenfalls ab. Dazu muss man wissen: Greiner hat 118 Standorte in 33 Staaten. 75 Prozent des Umsatzes macht Greiner in Europa, aber speziell Nordamerika sei ein „stark wachsender Markt“. Dort werde Greiner in den kommenden drei bis fünf Jahren verstärkt investieren, „was aber nicht zulasten der Investitionen in Österreich gehen wird“, versichert Moser. Und Stichwort Investitionen: Im Vorjahr nahm das Unternehmen dafür 138 Millionen Euro in die Hand; davon flossen 56 Millionen Euro in die Standorte der Alpenrepublik.

Von Oliver Koch

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