Hammerer Aluminium baut konzernweit 250 Jobs ab

100 Stellen im Innviertel betroffen

Hammerer Aluminium Industries (HAI) mit Zentrale in Ranshofen bei Braunau wird im Lauf des Jahres konzernweit 250 von 2.100 Jobs abbauen, im Innviertel werden 100 Stellen von 750 gestrichen. Dabei wollte man ursprünglich heuer 100 Mitarbeitende einstellen, berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) am Dienstag.

HAI hat acht Standorte in Österreich, Deutschland, Rumänien und Polen. Rund die Hälfte der Stellenstreichungen soll jeweils über natürliche Fluktuation wie Nichtnachbesetzungen und über Kündigungen passieren.

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„Die Kapazitätsanpassungen sind notwendig, wir machen es sozial verträglich“, bestätigte der Vorstandsvorsitzende Rob van Gils in den OÖN. Die Nachfrage sei seit dem zweiten Halbjahr 2023 rückläufig. Mit einer Verbesserung der Lage rechne man aus heutiger Sicht erst für das zweite Halbjahr 2025.

Das Innviertler Familienunternehmen beliefert Industrien von der Automobilbranche bis zum Bau. „Alles schwächelt, die Stimmung ist schlecht“, so van Gils. Am besten gehe derzeit noch das Rohstoff-/Recyclinggeschäft. Der Aluminiumverarbeiter hat in den vergangenen zwei Jahren insgesamt mehr als 100 Mio. Euro investiert, etwa in eine neue Strangpresse und ein Logistikzentrum in Ranshofen.

Im dortigen Automobil-Zulieferwerk hat sich HAI auch Richtung E-Mobilität ausgerichtet, derzeit laufen die Anlagen rund 30 Prozent unter Plan. „Wir müssen da jetzt durchtauchen“, kündigte van Gils an. Konzernweit werde man heuer ein positives Ergebnis schaffen, in Österreich werde es sich wohl um die Nulllinie bewegen.

Der Umsatz ist von rund 989 Mio. Euro 2022 auf 892 Mio. im Vorjahr gesunken, zu einem Gutteil wegen rückläufiger Preise. Heuer werden wegen rückläufiger Mengen 830 bis 860 Mio. Euro Umsatz erwartet.

Als Auslöser und Probleme macht der Firmenchef in der Zeitung die europapolitische Ankündigung des Verbrennerverbots, die zu Investitionen führte, gefolgt von der Unsicherheit in der politischen Debatte, kombiniert mit Förderkürzungen bei E-Mobilität in Deutschland sowie die allgemein schwache Konjunktur und die hohen Lohnstückkosten in Österreich aus.

HAI ist 2007 aus dem Aluminiumkonzern Amag heraus entstanden und gehört zu 74,9 Prozent der Familie Hammerer und zu 25,1 Prozent van Gils.

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