Handel überlegt Schließungen an Montagen

Als Notfallplan, um Kosten einzusparen

Manche Branchen überlegen hinter den Kulissen ernsthaft, vorübergehend einen zusätzlichen Ruhetag einzuführen.
Manche Branchen überlegen hinter den Kulissen ernsthaft, vorübergehend einen zusätzlichen Ruhetag einzuführen. © Daniel Ernst - stock.adobe.com

Weil die Preissteigerungen, angeführt von Gas und Strom, die Inflation immer weiter befeuern — in Deutschland ist sie mittlerweile bei zehn Prozent angekommen — suchen immer mehr Firmen immer intensiver nach Einsparungs-Potenzial.

So haben, wie berichtet, erste Betriebe ihre Produktion gedrosselt oder gar eingestellt. Die Produktion sei betriebswirtschaftlich nicht darstellbar, so Peter Flotzinger, Obmann des Zieglerverbands letzte Woche. Deshalb werden sieben oö. Werke wegen der Energiepreise sowie der einbrechenden Nachfrage „ab Herbst auf unbestimmte Zeit stillgelegt“, hieß es.

Einen anderen Weg könnten manche Handelsbetriebe gehen. Also genau jene Branche, die in den letzten Jahrzehnten um immer noch längere Öffnungszeiten und sogar die Sonntagsöffnung gekämpft hat.

Wie das VOLKSBLATT von einem Insider erfuhr, diskutieren einige rot-weiß-rote Ketten, etwa aus der Möbel- oder Modebranche — hinter den Kulissen bereits einen zweiten Sperrtag (neben dem Sonntag) zumindest vorübergehend einzuführen. Als umsatzschwächster Tag wäre dies vermutlich der Montag, damit würden die Betriebe bei den Kosten für Energie und Personal einsparen.

Es bleibt abzuwarten, ob manche Händler wirklich diesen Schritt setzen. Offiziell wird er noch dementiert. Oder ob der diese Woche von der Regierung beschlossene Energiekostenzuschuss zum Umdenken bewegt.

Die Überlegungen zeigen aber auch ganz klar: Die EU ist gefordert, den exorbitant hohen Strom- und Gaspreisen ein Ende zu setzen. Denn die gefährden die Wirtschaft und damit den Wohlstand immer stärker. Die am Freitag beschlossene Einigung auf Gewinnabschöpfungen von Energieerzeugern kann nur ein erster Schritt sein.

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