Heinzel Group stellt Laakirchen auf recycelte Verpackungspapiere um

Der Papierkonzern Heinzel Group stellt sein Werk in Laakirchen in Oberösterreich zur Gänze auf die Produktion von recycelten Verpackungspapieren um. Dafür wird die dortige Papiermaschine 11 um „deutlich mehr als 100 Mio. Euro“ umgebaut.

Auf dieser waren bisher Publikationspapiere hergestellt worden, aus diesem Markt werde man sich bis 2023 zurückziehen. Das teilte die Heinzel Group in einer Presseaussendung am Dienstag nach Beschlüssen der entsprechenden Aufsichtsräte mit.

Der CEO der Heinzel Group Kurt Maier argumentiert, „recycelte Verpackungspapiere sind das Produkt der Zukunft und ganz im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft“. Dieser Markt wachse stark, nicht zuletzt aufgrund des steigenden Online-Handels und der zunehmenden Verdrängung von Plastikverpackungen.

Die Papiermaschine 11 (PM11), die derzeit superkalandrierte Papiere für Magazine, Kataloge und Werbedrucke herstellt, werde in eine hochleistungsfähige Maschine für leichtgewichtige Wellpappenrohpapiere auf Altpapierbasis umgebaut. Deren Kapazität werde im Vollausbau mehr als 550.000 Jahrestonnen betragen. Mit in Summe mehr als einer Million Tonnen Produktion auf zwei Papiermaschinen werde Laakirchen zu einer der größten Produktionsstätten für diese Produkte in ganz Europa werden.

Sie eigenen sich insbesondere für Versandverpackungen, kommen aber auch für Industrieverpackungen sowie Verpackungen für landwirtschaftliche Produkte oder elektronische Geräte zum Einsatz. Für die Altpapierversorgung von Laakirchen soll Bunzl & Biach, der Altpapierhändler der Heinzel Group, sorgen. Am Markt werden die auf der PM11 produzierten Wellpappenrohpapiere erstmals Mitte 2023 verfügbar sein. Der Vertrieb der Papiere aus Laakirchen erfolgt gemeinsam mit den Produkten der Raubling Papier GmbH über das gruppeneigene Vertriebsnetzwerk heinzelsales.

„Das bedeutet auch, dass wir uns im Jahr 2023 ganz aus dem Markt für Publikationspapiere zurückziehen werden“, sagt Franz Baldauf, CFO der Laakirchen Papier AG. „Bis dahin wollen wir jene Kunden, die heute SC-Papier von uns beziehen, verlässlich beliefern. Das ist bei der aktuellen Papierknappheit am Markt wichtig“, so Baldauf.

Der Rückzug beziehe sich nur auf die Produktion in Laakirchen. Im Portfolio der Heinzel Group bleibe diese Papierart aber auch weiterhin durch den Handelsbereich der Gruppe, präzisierte deren CEO Kurt Maier auf APA-Anfrage.

Die Laakirchen Papier AG erwirtschaftete 2020 einen Umsatz von rund 230 Mio. Euro und beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Heinzel Group zählt mit ihren Produktionsunternehmen in Pöls in der Steiermark, in Laakirchen, in Deutschland und in Estland nach eigenen Angaben zu den wichtigsten Herstellern von Marktzellstoff und Verpackungspapieren in Mittel-und Osteuropa. Dazu kommt noch ein weltweit tätiges Handelshaus für Zellstoff, Papier und Karton sowie ein Papiergroßhandelsunternehmen in Mittel- und Osteuropa. Mit zuletzt 2.400 Mitarbeitern wurde 2020 ein Umsatz von 1,7 Mrd. Euro erzielt und ein Betriebsgewinn (EBIT) 57,7 Mio. Euro gemacht.

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