Hoteliers weisen Forderung nach „Übernachtungseuro“ zurück

Die Forderung nach einem „Übernachtungseuro“ für Landwirte in alpinen Regionen stößt bei österreichischen Hoteliers auf Ablehnung. „Die Landwirtschaft bekommt aus dem Mehrjährigen Finanzrahmen der EU mit Abstand die meisten Mittel (…). Sich dann noch ein Körberlgeld aus der Kasse einer anderen Branche holen zu wollen: Das ist schon ein starkes Stück“, kritisierte Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), am Freitag in einer Aussendung.

Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger (ÖVP) hatte am Donnerstag gegenüber mehreren Medien mit der Idee einer Beteiligung von Agrarbetrieben an Gewinnen des Tourismus aufhorchen lassen. Er verwies dabei auf die schwierige Lage für viele landwirtschaftliche Betriebe in alpinen Regionen. „Wir haben ein Kulturland, nicht irgendeine eintönige Landschaft, wie wir sie in Regionen in Europa teilweise kennen. Dieses Kulturland ist genau das Ergebnis einer bäuerlichen Familienlandwirtschaft“, sagte er zur „Presse“. Es stelle sich die Frage, was mit dem Tourismus in Österreich geschehe, wenn dieses Kulturland nicht mehr existierte, argumentierte er. Zum Erhalt der Bauernhöfe brauche es eine Art Übernachtungseuro oder Ähnliches, sagte Moosbrugger auch gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“.

Aus Sicht der Hoteliervereinigung ist die Forderung „realitätsfern“. „Wenn die Bauern die Almen für uns mähen, wollen wir auch das Heu. Und verkaufen wir es ihnen dann gerne zurück“, illustrierte Veit.

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