Die Stimmung in der deutschen Autoindustrie stabilisiert sich. Nach einem kräftigen Absturz im Sommer verbesserte sie sich im September um 1,3 Punkte, wie das Ifo-Institut mitteilte.
Der aktuelle Stand des Indikators ist mit minus 23 allerdings immer noch sehr schlecht. „Die Autoindustrie konnte damit den Sturzflug des vorherigen Monats aufhalten. Es wäre allerdings zu früh, Entwarnung zu geben“, sagt Ifo-Expertin Anita Wölfl.
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Die aktuelle Verbesserung geht auf die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate zurück. Offenbar erwarten weniger Betriebe eine weitere Verschlechterung ihrer Lage.
Der zugehörige Teilindikator verbesserte sich auf sehr niedrigem Niveau von minus 39,6 auf minus 32,4 Punkte. Die aktuelle Situation wird allerdings erneut negativer beschrieben. Dieser Teilindikator sackte um 7,5 auf minus 13 Punkte ab.
Derweilen hat vor der Abstimmung der EU-Staaten über Strafzölle auf chinesische Elektroautos BMW-Chef Oliver Zipse die deutsche Regierung zu einem klaren Nein aufgefordert. Der Wohlstand in Deutschland hänge von offenen Märkten und freiem Handel ab. Zusätzliche Zölle schadeten global tätigen deutschen Unternehmen und könnten „einen Handelskonflikt heraufbeschwören, der am Ende nur Verlierer kennt“, sagte Zipse.
„Deshalb sollte die Bundesregierung klar Position beziehen und in der EU gegen die Einführung von zusätzlichen Zöllen stimmen.“ Die EU-Kommission hat wettbewerbsverzerrende Subventionen für chinesische E-Autos untersucht und plant Strafzölle von bis zu 36 Prozent.
Die abschließende Entscheidung liegt jetzt aber bei den 27 Mitgliedstaaten. Die chinesische Regierung wirft der EU Protektionismus vor und droht mit Gegenmaßnahmen.
Die deutsche Autoindustrie hat laut Branchenverband VDA im vergangenen Jahr Fahrzeuge und Teile für 26,3 Milliarden Euro nach China exportiert. Aus China importiert wurden Autos und Komponenten für 6,8 Milliarden Euro. Der mögliche Schaden von Strafzöllen für die deutsche Autoindustrie ist laut VDA größer als der mögliche Nutzen.