In Großbritannien schließen monatlich etliche Pubs

Hohe Kosten für Energie und Lebensmittel treffen auf gesunkene Ausgaben der Verbraucher

Das Pub-Sterben in Großbritannien setzt sich fort. Im ersten Quartal hätten 239 Beisl dichtgemacht, teilte der Immobilienberater Altus Group am Montag, 17. Juni, unter Berufung auf Regierungsangaben mit.

Das sei rund ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum. Gründe seien die hohen Kosten für Energie und Lebensmittel sowie gesunkene Ausgaben der Verbraucher, die weniger Geld in der Tasche haben, sowie eine erhebliche Steuerlast für das Gaststättengewerbe.

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Monatlich gaben ungefähr 80 Pubs auf, im ersten Quartal 2023 waren es noch etwa 50. Die Zahl der traditionellen Pubs in England und Wales sank laut Altus von 39.401 zum Jahresende 2023 auf jetzt 39.162. Am stärksten betroffen war demnach Nordwestengland.

Zuletzt hatten Branchenvertreter und Brauereien die Politik mit Blick auf die Parlamentswahl am 4. Juli aufgefordert, die Biersteuer umgehend und deutlich zu senken sowie die Gewerbesteuer zu reformieren.

Altus-Experte Alex Probyn sagte, die Gewerbesteuer sei in den vergangenen 14 Jahren unter der konservativen Regierung um 49 Prozent gestiegen. Über alle Branchen würden Unternehmen nun 9,48 Milliarden Pfund (11,2 Milliarden Euro) mehr pro Jahr bezahlen als noch 2010.

Das Pub-Sterben in Großbritannien hatte bereits lange vor der Pandemie begonnen. Gründe sind unter anderem das Rauchverbot, günstiger Alkohol im Supermarkt oder auch verändertes Trinkverhalten. Corona und die Inflation verschärften den Trend. Große Ketten wie Marktführer Wetherspoons sind ebenso betroffen wie kleinere Kneipen.

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