Der 51 Jahre alte steirische Industrielle Georg Knill (Knill Gruppe) will Präsident der Industriellenvereinigung (IV) bleiben. Er gab am Donnerstag bei einer Bundesvorstandssitzung der Interessenvertretung seine Kandidatur zur Wiederwahl bekannt, hieß es in einer Aussendung.
Das Amt bekleidet er seit 2020. Eine Funktionsperiode dauert vier Jahre, heuer steht also die Neuwahl an. Diese ist für 6. Juni geplant. Die Präsidentschaft ist auf zwei Perioden beschränkt.
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Nachdem Knills Vorgänger Georg Kapsch 2020 nach zwei Funktionsperioden ausgeschieden war, kam es zuletzt erstmals seit 25 Jahren zu einer Kampfabstimmung, bei der sich schließlich Knill gegen Ex-Voest-Chef Wolfgang Eder und den Vorarlberger IV-Chef und Unternehmer Martin Ohneberg durchsetzte. Heuer sind bisher noch keine Gegenkandidatinnen oder -kandidaten bekannt. Somit dürfte der Chefsessel bei den Industriellen wie bisher in Männerhand bleiben. Denn eine Präsidentin hatte die IV noch nie.
Das Team von Knill setzt sich aus den Vizes Sabine Herlitschka (Infineon), Peter Mitterbauer (Miba) und Philipp von Lattorff (Boehringer Ingelheim) zusammen. Laut Aussendung der IV führe Knill mit seinem Team „die Organisation erfolgreich durch die zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre, wie die Covid-19-Pandemie, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, die steigende Inflation und Teuerung sowie die aktuelle Energiekrise – stets mit Blick auf die Interessen des Wirtschafts- und Industriestandortes Österreich und Europa“.
Knill ist seit 2007 Geschäftsführender Gesellschafter der steirischen Knill Gruppe und Aufsichtsratsvorsitzender der Rosendahl Nextrom GmbH. Die Industriellenvereinigung wiederum ist eine freiwillige und unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie und der mit ihr verbundenen Sektoren. Oft sitzt sie mit den Sozialpartnern bei wichtigen Themen mit am Tisch. Die IV hat gut 5.000 Mitglieder aus produzierendem Bereich, der Kreditwirtschaft, Infrastruktur und industrienaher Dienstleistung.