Inflation im März bei 4,1 Prozent

Gestiegene Spritpreise halten Inflation hoch © APA/dpa/Sven Hoppe

Im März stiegen die Preise im Jahresvergleich um 4,1 Prozent an. Im Vergleich zum Vormonat Februar erhöhte sich das durchschnittliche Preisniveau um 0,5 Prozent, so die Statistik Austria. Demnach gab es bei Lebensmitteln und in der Gastronomie einen geringeren Preisauftrieb als zuletzt, allerdings wirkten inzwischen wieder die Strom- und Treibstoffpreise leicht inflationstreibend. Ohne Ausgaben für Wohnen sowie Restaurants und Hotels hätte die Inflation 2,3 Prozent betragen.

Zum Vergleich: Im Euroraum betrug die Teuerung im Vormonat 2,4 Prozent. In Deutschland landete sie bei 2,2 Prozent, in Italien gab es lediglich einen Anstieg der Verbraucherpreise um 1,2 Prozent. Ganz anders sieht es in Argentinien aus, dort lag das Plus bei über 280 Prozent, ein weltweiter Spitzenwert. In den USA wurden 3,5 Prozent registriert, in Großbritannien 3,2 Prozent, in der Türkei waren es im März 68,5 Prozent. Die auf EU-Ebene harmonisierte Inflationsrate in Österreich betrug 4,1 Prozent.

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Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen im März in Österreich im Jahresvergleich durchschnittlich um 4,2 Prozent, bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken betrug das Plus 3,4 Prozent. Neue Kfz verteuerten sich um 3,4, gebrauchte Fahrzeuge wurden um 6,7 Prozent günstiger. Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Februar 2024 waren teurere Bekleidungsartikel (plus 10,8 Prozent). Hauptverantwortlich dafür war der Wechsel auf die aktuellen Frühjahrs- und Sommerkollektionen, die nahezu alle Winterschlussverkaufswaren ersetzten, so die Statistiker.

Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der den täglichen Einkauf widerspiegelt und überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im März im Jahresabstand um 4,9 Prozent. Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe beinhaltet, erhöhte sich um 5,0 Prozent.

Nach wie vor teuer ist der Besuch eines Restaurants oder Hotels mit einer Steigerung von acht Prozent – die Preise waren damit wichtigster Treiber der Inflation im Jahresabstand, so die Statistiker. Die Ausgaben für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke im Einzelhandel stiegen durchschnittlich um 3,4 Prozent. Fleisch kostete um 4,1 Prozent mehr, Brot und Getreideerzeugnisse verteuerten sich um 3,6 Prozent, die Gruppe Zucker, Marmelade, Honig, Schokolade und Süßwaren gar um 8,3 Prozent. Für Obst und Gemüse stiegen die Ausgaben nur um jeweils 0,9 Prozent. Die Preise für Milch, Käse und Eier sanken um 2,7 Prozent, alkoholfreie Getränke kosteten jedoch um 6,8 Prozent mehr.

Im Energiebereich war es vor allem die Teuerung bei Strom, dieser verteuerte sich im Jahresabstand um 3,5 Prozent, nachdem er sich im Februar noch um 3,4 Prozent verbilligt hatte. Wobei hier die unter anderem die Strompreisbremse dämpfend wirkte. Die Preise für Fernwärme gingen weiterhin stark zurück (März minus 16,3 Prozent). Feste Brennstoffe verbilligten sich im März um 16,1 Prozent. Die Mieten hingegen stiegen um 8,4 Prozent, die Instandhaltung verteuerte sich um 4,7 Prozent. Die Teuerung für Freizeit und Kultur fiel mit durchschnittlich 5,0 Prozent gleich hoch aus wie im Februar. Kräftig zugelegt haben im Jahresvergleich die Preise für Pauschalreisen (12,9 Prozent). Die Treibstoffpreise stiegen um 2,3 Prozent.

Wie das gewerkschaftsnahe Momentum Institut heute vorrechnete stiegen die Gaspreise in keinem anderen Land der Europäischen Union so stark wie in Österreich. Während die Preise im EU-Schnitt seit Jänner 2021 um 65 Prozent stiegen, verdreifachte sich der Gaspreis in Österreich mit einem Anstieg um 201 Prozent, hieß es mit Verweis auf Zahlen der Eurostat. „Das ist nun die Rechnung dafür, dass die Regierung gar nicht in die Gaspreise eingegriffen hat“, so Momentum-Experte Leonard Jüngling.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) hielt heute zu den Zahlen der Statistik Austria fest: „Bereits jetzt liegt die Inflation unter dem Niveau von November 2021. Damit sinkt die Inflation kontinuierlich.“ Tobias Schweitzer, Bereichsleiter der AK Wien, hielt dagegen: „Die Regierung tut viel zu wenig, um den Preisanstieg zu dämpfen.“ FPÖ-Obmann Herbert Kickl ortete heute einen „Verarmungsprozess bis tief in den Mittelstand hinein“, der direkte Folge politischer Fehlentscheidungen sei. „Dass die Österreicher unter einer höheren Teuerung leiden müssen als die Bürger vieler anderer EU-Staaten, ist der eindeutige Beweis dafür, dass sie hausgemacht ist“, so Kickl.

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