Internorm: Fast stagnierender Umsatz vor „stärkstem Sanierungsjahr“

Der oberösterreichische Fenster- und Türenhersteller Internorm hat 2023 ein leichtes Umsatzplus auf 494 (2022: 488) Mio. Euro erzielt. Durch den rückläufigen Markt mussten 93 Mitarbeitende gehen, in den Werken gibt es unterschiedliche Kurzarbeitsmodelle für die übrigen 2.107. Heuer erwartet das Unternehmen „das stärkste Sanierungsjahr der Geschichte“, lobte Miteigentümer Christian Klinger in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz die neuen Förderungen der Regierung.

2023 habe man bei einem um 11 Prozent – vor allem im Neubau – rückläufigen Markt mit einem Umsatzplus von einem Prozent abgeschlossen, weil „wir internationaler aufgestellt sind, das hilft, Schwankungen abzufedern“, erklärte Klinger. In Italien, der Schweiz, Frankreich und Osteuropa habe man mehr abgesetzt und so die Rückgänge in Österreich, Deutschland und vor allem Großbritannien kompensiert. Die Exportquote lag 2023 bei 64 Prozent, der Auftragseingang ging um 12 Prozentpunkte auf 428 Mio. zurück. 36 Prozent des Umsatzes werden in Österreich gemacht. Derzeit sei man bei abgesenkten Produktionskapazitäten zu 85 bis 90 Prozent ausgelastet.

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Für 2024 erwartet Internorm-Geschäftsführer Johann Brandstetter ein schwieriges Jahr in puncto Neubau. Bei den Sanierungen ist man sehr optimistisch ob der Förderungen, die nun in einer Höhe lägen, bei der sich die Österreicher laut einer Studie aus dem Vorjahr eine Sanierung überlegen würden. „Wenn nicht jetzt, wann dann?“, rief Klinger dazu auf, denn so viel Zuschüsse bekomme man nicht so schnell wieder dafür und wies darauf hin, dass man die Pariser Klimaziele nur erreiche, wenn man die thermische Sanierung weiter forciere. 2023 machte man den Umsatz sowohl in Österreich als auch im DACH-Raum zu 55 Prozent mit Sanierungen und zu 45 Prozent im Neubau. In Italien, auf dessen Förderungen Klinger noch im Vorjahr neidisch schielte, waren es 88:12 Prozent. Deutschland und Frankreich sahen Brandstetter und Klinger im Rückstand.

Man habe genug Kapazitäten, die zusätzlichen erwarteten Sanierungen zu stemmen, könne die bestehenden Kurzarbeitsmodelle auflösen. Derzeit könnten die Beschäftigten etwa auch ihre Prämie, die 25 Prozent des Jahresgewinnes ausmache, in Zeitguthaben umwandeln. Ein zweites Modell sehe vor, dass die Beschäftigten 95 Prozent des Gehalts für 90 Prozent Arbeit bekommen. All diese Modelle seien bis Ende 2025 vereinbart, könnten aber jederzeit durch Unternehmensführung und Betriebsrat gemeinsam gekündigt werden, erklärte Brandstetter.

2023 investierte Internorm 25 Mio. Euro, für 2024 sind 40 Mio. Euro geplant, im Jahr darauf 35 Mio. Euro. Das Geld fließe in neue Technologien, Ersatzinvestitionen im Maschinenpark sowie Um- und Ausbau der Werke in Traun, Sarleinsbach und Lannach. „Wir fahren auf Sicht mit den Investitionen“, sagte Klinger, der beim Thema Liquidität vorsichtig ist, obwohl man keine Bankschulden sondern Cash-Reserven habe. Nach wie vor werden zu 100 Prozent in Österreich produziert.

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