Kein Abgesang an Autohandel

Autohersteller nutzen vermehrt Innenstadtlagen für Präsentationen ihrer neuen Modelle

V. l.: Lars Krause und Designer Albert Kirzinger vor dem ID.Buzz im VW-City-Store in Wien.
V. l.: Lars Krause und Designer Albert Kirzinger vor dem ID.Buzz im VW-City-Store in Wien. © Houdek

Dass Autohersteller in Einkaufszentren oder Innenstadtlagen ihre neuesten Modelle herzeigen ist nicht unbedingt neu. Aber der Trend in die Richtung wird sich zweifelsohne verstärken.

Denn „die Mobilität muss sich dort präsentieren, wo die Menschen sind“, sagt Lars Krause, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei VW Nutzfahrzeuge, anlässlich der Neukonzeptionierung des City-Stores von VW in der Kärntner Straße in der Wiener Innenstadt.

Es gehe um „mundgerechte Darstellung“ der Produkte und das durchgängig in allen Bereichen: vom Web-Auftritt über die Darstellung auf Smartphones bis hin zu Pop-up-Stores und den klassischen Autohäusern.

Apple als Vorreiter

„Apple hat uns ein Stück weit gezeigt, wie das funktionieren kann“, so Krause, der auch darauf verweist, dass es für die Kunden prinzipiell nebensächlich sein müsse, ob er mit dem Vertreter eines klassischen Autohändlers spreche oder mit dem Mitarbeiter des Autoherstellers.

Freilich: Die klassischen Autohäuser in der Peripherie oder am Stadtrand werde es auch weiterhin geben – „und daher sehen wir unser Händlernetz auch als riesigen Vorteil gegenüber unseren Mitbewerbern“, so Krause.

Es gebe also trotz neuer Vertriebs- und Präsentationswege derzeit „keinen Abgesang an den klassischen Autohandel“. Wo sich das unter anderem zeigt? „Bei der Konfiguration bezüglich der Ausstattung der Fahrzeuge im Web merken wir, dass dort die meisten Leute diesen Vorgang nach zehn bis zwölf Minuten abbrechen. Gleichzeitig kommen sie mit sehr konkreten Wünschen und bestens informiert zu den Händlern. Es geht also letztendlich darum die Kundenwünsche exakt zu erfüllen“, sagt Krause.

Die E-Mobilität bringe aber auch im After-Sales-Geschäft Veränderungen mit sich, da es beispielsweise weniger Verschleißteile gebe und der klassische Ölwechsel auch nicht mehr notwendig sei. Ein Lösungsansatz: „Jeder Autohändler sollte tunlichst darauf schauen, die Sommer- oder Winterreifen der Kunden zu lagern, um so beständig im Kontakt mit den Kunden zu sein.“

Von Oliver Koch

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