Landwirtschaft ist in Sorge um die Lebensmittelproduktion

Harsche Kritik an EU-Kommission — Weniger heimische Erdäpfel

Sehen die Zukunft der rot-weiß-roten Erdäpfel durch die EU-Politik gefährdet (v. l.): MEP Alexander Bernhuber, Anita Kamptner (IG Erdäpfelbau) und Josef Plank (Wirtschaften am Land).
Sehen die Zukunft der rot-weiß-roten Erdäpfel durch die EU-Politik gefährdet (v. l.): MEP Alexander Bernhuber, Anita Kamptner (IG Erdäpfelbau) und Josef Plank (Wirtschaften am Land). © Klemm

„Die aktuellen Entscheidungen der Europäischen Kommission bringen die heimische Landwirtschaft in Bedrängnis“, warnt jetzt der EU-Abgeordnete Alexander Bernhuber.

Die Folge sei eine bereits „beginnende Verlagerung der Lebensmittelproduktion ins Ausland“, so Bernhuber, der als nachteilig insbesondere Einschränkungen oder Verbote von Pflanzenschutzmitteln ins Treffen führt. Sein Vorwurf: Die Kommission erschwere die Lebensmittelproduktion, anstatt Lösungen für die klimatischen Herausforderungen zu geben.

Exemplarisch dingefest gemacht wird die Problematik von Bernhuber und seinen Mitstreitern Josef Plank (Obmann des Vereins „Wirtschaften am Land“) und Anita Kamptner (IG Erdäpfelbau) am Beispiel Kartoffel. Früher habe man die Kultur gegen Schädlinge wie den Drahtwurm schützen können, die Versorgung mit heimischen Erdäpfeln sei daher „flächendeckend“ möglich gewesen.

Infolge des Verbots „nützlicher Wirkstoffe“ gebe es einen Produktionsrückgang, die Zeche zahle der Konsument in Form geringerer (Import-) Qualität zu höheren Preisen. Und, so warnt Kamptner: Wenn die Verarbeitungsbetriebe weniger Rohstoffe von den Bauern geliefert bekommen, bedeute das auch „einen Verlust von Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum“. Seit 2020 habe es bei den Erdäpfeln bereits eine Flächenreduktion um 15 Prozent gegeben.

Politik des Ermöglichens

Vergleichbare Probleme sieht Vereinsobmann Plank auch auf die Zuckerrübenverarbeitung und die Kürbiskernölproduktion zukommen. Sein Credo: „Wir fordern eine Politik des Ermöglichens, um blühende Landschaften, Artenschutz, heimische Lebensmittelproduktion und regionale Wertschöpfung nicht zu gefährden“.

Und Bernhuber ergänzt: Die EU müsse ihre Gesetzgebung flexibilisieren und „weg von einer Verbotspolitik“. Regionale Bedürfnisse müssten stärker in den Gesetzen berücksichtigt werden, zudem brauche man Unterstützung aus der Forschung und Entwicklung.

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