Landwirtschaft mit steigenden Brandschäden konfrontiert

Mit der warmen Jahreszeit steigen auch wieder die Risiken für Brände in der Landwirtschaft durch intensiven Einsatz von Maschinen und Traktoren. Die Brandverhütungsstelle Oberösterreich will gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer OÖ das Bewusstsein für hilfreiche Maßnahmen schärfen und wies in einem Pressegespräch auf die wichtigsten Maßnahmen zur Brandvermeidung hin.

Grund für die zunehmenden Gefahren sei einerseits der Klimawandel durch höhere Temperaturen und längeren Hitzeperioden, andererseits ein Strukturwandel in der Landwirtschaft und der immer intensivere Einsatz von Maschinen. Diese können bei starker Nutzung und trockenen Bedingungen zum Beispiel am Feld in Trockenphasen leicht zu Bränden führen.

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Brandereignis oft existenzbedrohend

Für die Bauern sind Feuerereignisse finanziell oft existenzbedrohend, betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger. Die Anschaffungskosten für Maschinen beginnen bei 70.000 Euro für Ballenpressen und gehen bis zu knapp 500.000 Euro zum Beispiel für Selbstfahrhäcksler. Dazu kommen weitere Belastungen, da oft die gesamte am Hof lebende Familie betroffen ist. „Solche Schadenfälle belasten das Konto und die Psyche“, sagt Langer-Weninger.

Der durchschnittliche Schaden in der Landwirtschaft steige und sei mittlerweile Gewerbebetrieben gleichzusetzen, sagt Harald Leitner, Vorstand der BVS-Brandverhütungsstelle Oberösterreich. „Insgesamt nimmt die Anzahl der Brandgeschehen im Langzeitvergleich in der Landwirtschaft leicht ab, während die Schadenssummen signifikant zunehmen“, erklärt Leitner.

Ein Drittel der Brände wegen elektrischer Energie

Jeder fünfte Brand in Österreich betreffe einen landwirtschaftlichen Betrieb. Knapp vier Prozent der Brände verursachen 57 Prozent der Brandschadenshöhe, Oberösterreich liege hier im Bundestrend. Laut einer Detailauswertung der Brandverhütungsstelle sei ein Drittel der Großbrände in der Landwirtschaft auf die Zündquelle „Elektrische Energie“ zurückzuführen. Es folgen Wärmegeräte mit 20,4 Prozent und Brandstiftung mit 10,3 Prozent. Der Rest verteile sich auf unbekannte Ursachen (9 Prozent), offenes Licht und Feuer (7,7 Prozent) sowie Blitzschläge (5,1 Prozent).

Stromversorgung komplett unterbrechen

Zu den wesentlichen Sicherheitsmaßnahmen zählt die Möglichkeit, die Stromversorgung des Geräts beim Ausschalten völlig zu unterbrechen. Dies sei nicht in allen Maschinen möglich, ein nachgerüsteter Hauptschalter dafür könnte Abhilfe schaffen. Weitere Maßnahmen sei sicheres Abstellen, Sauberkeit bei Staub oder Ölresten sowie Wartung und Prüfung von verschlissenen Lagern und der Elektrik und Verkabelung. Ein funktionsfähiger Feuerlöscher sollte auf jeder Maschine mitgeführt werden. Mindestausstattung sei ein Sechs-Kilogramm-Pulver- oder auch Schaumlöscher.

Auf dem Feld sollte das Mobiltelefon immer dabei sein, um im Ernstfall die Feuerwehr alarmieren zu können. Außerdem müsse ein striktes Rauchverbot am Feld eingehalten werden, vor allem bei Trockenheit und hoher Lufttemperatur.

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