
Oberösterreichs Lebensmittelindustrie (115 Betriebe; 3,4 Milliarden Euro Branchenumsatz; 6800 Mitarbeiter) stöhnt weiter unter den hohen Rohstoff,- Logistik,- Energie,- und Personalkosten.
„Wir haben heuer allein als Vivatis 160 bis 170 Millionen Euro Mehrkosten“, sagte Gerald Hackl, CEO der Vivatis AG (Inzersdorfer, Maresi) am Dienstag in einem Pressegespräch mit Branchenvertretern in Linz. Sonst seien es bei Ausschlägen rund zehn bis zwanzig Millionen.
Standorte in Gefahr
Den Fokus verstärkt auf Export zu legen, sei keine Lösung – auch, weil man einen Versorgungsauftrag habe. Hackl: „Eher werden Produktionen ins Ausland verlegt, wenn es so weitergeht.“ Die Lebensmittelindustrie sei definitiv kein Inflationstreiber, zumal nur rund zehn Prozent des Haushaltsgeldes dafür aufgewendet werden. Hackl: „Für Zigaretten, Alkohol, Zeitschriften und Lotto zusammen sind es genauso viel.“
Man habe bei den Preisen keinen Spielraum nach unten. Im Gegenteil: Es werde voraussichtlich weitere Erhöhungen geben. Mühlenchef Andreas Pfahnl sieht als weiteren Grund überbordende Bürokratie – sowohl in der EU, als auch in Österreich. Pfahnl: „Wir haben eine riesige PV-Anlage in Pregarten und warten seit 1,5 Jahren auf die Genehmigung.“
Er erwartet in der Mühlenbranche eine weitere Marktbereinigung. Gemeinsam wollen beide gegen Verschwendung kämpfen. Hackl: „Jeder Österreicher wirft jährlich 120 Kilo Lebensmittel weg.“ Durch weniger Verschwendung könne auch Geld gespart werden, so der Vivatis-Chef.
Von Karl Leitner