Lebensmittelverschwendung: Händler sehen sich gut am Weg

Genießbares soll künftig nicht mehr weggeworfen werden dürfen

Es gilt als ein wichtiger Punkt im Regierungsprogramm: Genießbare Lebensmittel sollen nicht mehr weggeworfen werden.

Vor allem die Supermarktketten sollen noch Verwertbares nicht einfach entsorgen dürfen, sondern gemeinnützigen Organisationen spenden müssen.

Große Bereitschaft

Aktuell arbeitet das Ministerium mit Experten und Vertretern der Handelsketten gemeinsam Konzepte für die Umsetzung aus, doch es zeigt sich bereits eines: Auch wenn die großen Lebensmittelkonzerne laufende Verhandlungen nicht kommentieren wollen, dürften sie beim Vorhaben der neuen Regierung geschlossen mitziehen.

Denn bei einem VOLKSBLATT-Rundruf betonen sie unisono, bereits jetzt sehr darauf zu achten, nicht unnotwendig genießbare Lebensmittel zu verschwenden.

So würden Lebensmittel mit unmittelbar bevorstehendem Ablaufdatum vergünstigt an Kunden und Mitarbeiter abgegeben und in weiterer Folge genießbare Waren auch an karitative Organisationen weitergereicht, erklärt man etwa bei Rewe. Die zum Konzern gehörenden Märkte Billa, Merkur, Bipa und Penny würden zu diesem Zweck flächendeckend mit sozialen Einrichtungen kooperieren, heißt es.

Auch Hofer hat sich karitative Partner für den sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln gesucht. Ziel sei eine hundertprozentige Abdeckung der Abholungen nicht verkäuflicher Lebensmittel aus Supermärkten durch soziale Organisationen in Österreich. So nicht verwertbare Lebensmittel werden landwirtschaftliche Bertrieben als Tierfutter zur Verfügung gestellt, so der Diskonter.

Bei Spar erklärt man, dass es eigentlich keine gesetzliche Vorgabe brauche, da bereits jetzt alle Händler Kooperationen mit Sozialmärkten hätten. Bei der Ausgestaltung des Verwertungsmodells sieht man bei Spar noch einige Klärungen hinsichtlich der Steuern nötig. Präferiert wird ein System wie in Italien. Dort erhalten Geschäfte und Betriebe, die überschüssige Produkte an gemeinnützige Organisationen und hilfsbedürftige Menschen spenden, steuerliche Begünstigungen.

Von Christoph Steiner

Die mobile Version verlassen