Mattighofen ist auf dem besten Weg zur „digitalen Vorzeigestadt“

Ende 2023 ist flächendeckender Ausbau mit Glasfaser abgeschlossen

Sind guter Dinge, dass der Ausbau des Glasfaserkabels für schnelles Internet zügig voranschreitet: Wirtschafts-LR Markus Achleitner, A1-CEO Marcus Grausam und der Mattighofener Bürgermeister Daniel Lang (v. l.).
Sind guter Dinge, dass der Ausbau des Glasfaserkabels für schnelles Internet zügig voranschreitet: Wirtschafts-LR Markus Achleitner, A1-CEO Marcus Grausam und der Mattighofener Bürgermeister Daniel Lang (v. l.). © A1/APA/Neumayr

Eine Vollversorgung mit Breitband für das schnelle Internet: Das ist — in Bezug auf die Digitalisierung — das erklärte Ziel von Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (OÖVP) für OÖ.

Denn, so sagt Achleitner: Der Breitbandausbau sei eine „strategische und standortpolitische Frage“, immerhin würde sich derzeit die Datenmenge mit jedem Jahr verdoppeln. Verdoppelt werde daher auch der Budgetansatz für die Förderungen in den Breitbandausbau, und zwar von 20 Millionen heuer auf 41 Millionen Euro im Jahr 2023.

Dass in Mattighofen die Vollversorgung aller Haushalte und Betriebe mit Ende kommenden Jahres erreicht sein wird, mache die KTM-Heimat „zur digitalen Vorzeigestadt“, so der Landesrat am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in der KTM Motohall.

Kapazität gesteigert

Einig sind sich Achleitner und Marcus Grausam, CEO von A1 — der Mobilfunkanbieter besorgt derzeit in Mattighofen und 16 weiteren oberösterreichischen Gemeinden den Ausbau des Glasfaserkabels und des 5G-Netzes —, dass die Corona-Pandemie die Bedeutung der digitalen Infrastruktur mehr als deutlich gemacht habe.

Was das in der Praxis bringen kann, beschreibt Markus Steiner, Vice President IT von KTM: Durch Digitalisierung und Automatisierung sei es gelungen, im heurigen Jahr — wie berichtet — bereits 200.000 Motorräder von einem Band laufen zu lassen, dessen Jahreskapazität ursprünglich auf 40.000 Bikes ausgelegt war. Steiners Wunsch, dass jeder Haushalt mit gleicher Datenleistung ans Digitalnetz angebunden sein soll, kann der Mattighofener Bürgermeister Daniel Lang nur zu gut verstehen.

Am Beginn der Pandemie habe man als Konstrukteur im Homeoffice den Computer eingeschaltet, das zu bearbeitende Modell geladen — und dann habe man sich einen Kaffee geholt, weil das Laden so lange gedauert hat. Umso zufriedener ist Lang, dass sein Wahlversprechen der Voll-Digitalisierung bald in Erfüllung geht.

Großes Lob gibt es vom Bürgermeister für den Partner A1. Laut CEO Grausam plant das Unternehmen für die Jahre 2022 und 2023 in den Bereichen Glasfaser und Mobilfunk in OÖ Investitionen in der Höhe von 82 Millionen Euro, nach 68 Millionen in den beiden Jahren davor.

OÖ „zukunftsfit“ erhalten

In Mattighofen werden 2100 Haushalte versorgt, in den aktuell 17 Ausbau-Gemeinden werden mehr als 10.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgt. In weiteren 35 Gemeinden in OÖ sei der Glasfaserausbau in Planung, sagt Grausam. Die Investitionssumme in Mattighofen beziffert er mit drei Millionen Euro. Die Anschluss-Herstellung bis zur Grundgrenze kostet einmalig 300 Euro, wer sich die Leitung bis ins Haus zu den Steckdosen legen lässt, zahlt 900 Euro. Zum Glasfaser kommen in Mattighofen auch noch zwei 5G-Sender.

Für LR Achleitner steht jedenfalls beim Glasfaserausbau eines außer Streit: „Schnelles Internet darf keine Frage des Wohnorts oder des Betriebsstandortes sein“. Immerhin gehe es darum, „den Wirtschaftsstandort zukunftsfit zu erhalten“.

Von Markus Ebert

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