Mautanbieter Kapsch verdiente bei geringerem Umsatz mehr

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Der Wiener Mauttechnologie-Anbieter Kapsch TrafficCom hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2023/2024 etwas weniger Umsatz erzielt, dafür den Gewinn aber vervielfacht.

Übrig blieb ein Periodenergebnis von 38,3 Millionen Euro, nach 2,3 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Der Umsatz ging indessen um 3,5 Prozent auf 400 Millionen Euro zurück. Margenwertberichtigungen für angearbeitete Projekte und Kundengutschriften haben den Umsatz gedrückt.

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So erfolgte im ersten Quartal eine Kundengutschrift in Höhe von sechs Millionen Euro, zudem reduzierten Umsatzabgrenzungen und Wertberichtigungen den Umsatz um 18 Millionen Euro, schreibt das Unternehmen. In den kommenden Quartalen soll sich die Situation bessern.

„Aufgrund einer wesentlichen Verbesserung unserer Organisation und unserer Prozesse sehen wir eine drastische Einschränkung der Notwendigkeit von Wertberichtigungen in der Zukunft“, teilte Unternehmenschef Georg Kapsch am 21. Februar mit.

Einigung in Schiedsverfahren bei gescheiterter Maut in Deutschland

Das Unternehmen entwickle viele bestehende Projekte weiter und habe einige Neuaufträge an Land gezogen. Zudem habe eine Einigung im Schiedsverfahren des Joint Ventures autoticket 79 Millionen Euro an Mittelzuflüssen gebracht. Kapsch TrafficCom erhielt Schadensersatz aus dem Verfahren zur gescheiterten Pkw-Maut in Deutschland.

Im operativen Ergebnis (EBIT) hab sich dieser Sondereffekt mit 72 Millionen Euro niedergeschlagen. Weiters habe er die Zahlung eine Rückzahlung von Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 63 Millionen Euro ermöglicht. Dagegen belasteten höhere Kosten für einige Errichtungsprojekte in den USA das operative Ergebnis mit 19 Millionen Euro.

Nach drei Quartalen blieb demnach ein EBIT von 70 Millionen Euro stehen, nach 9,8 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Die EBIT-Marge legte von 2,4 Prozent auf 17,5 Prozent zu. Im Segment Maut zog das EBIT dank der Einigung rund um autoticket von minus zwei Millionen Euro auf 58 Millionen Euro nach oben, im Segment Verkehrsmanagement stieg das operative Ergebnis von zwölf auf 13 Millionen Euro.

Für der verbleibende Geschäftsjahr sieht der Vorstand eine Zunahme der Marktdynamik. Nach mehreren Neuaufträgen in den vergangenen Quartalen seien noch weitere Projektausschreibungen zu erwarten. Für Kapsch TrafficCom wird demnach ein „Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich und eine signifikante Verbesserung des operativen Ergebnisses“ gesehen.

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