Österreichs Wirtschaft kommt heuer nicht vom Fleck

Österreichs Wirtschaft steht still © APA/THEMENBILD/HARALD SCHNEIDER

Österreichs Wirtschaft kommt nicht vom Fleck, eine spürbare Konjunkturbelebung dürfte es erst 2025 geben, meinen die Ökonomen der UniCredit Bank Austria. Aufgrund des zurückhaltenden Starts ins Jahr erwarte man für 2024 nur ein schwaches Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent, sagt Chefökonom Stefan Bruckbauer. 2025 sollte ein stärkerer Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bis zu 1,5 Prozent möglich sein.

„Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator stieg im Februar auf minus 2,9 Punkte und erreichte damit den besten Wert seit neun Monaten“, sagte Bruckbauer am Freitag laut einer Aussendung. Zurückzuführen sei das vor allem auf eine Aufhellung der Verbraucherstimmung. Für das erste Quartal wird ein Anstieg des BIP um 0,1 bis 0,2 Prozent zum Vorquartal erwartet. Positive Impulse aus dem Ausland sind sehr schwach und kommen vor allem aus Übersee.

Pessimismus herrscht nach wie vor in allen Wirtschaftsbereichen vor, vor allem im Dienstleistungssektor und in der Industrie. Eine Belebung der österreichischen Wirtschaft wird erst ab Jahresmitte erwartet, sodass die Wirtschaftsleistung heuer minimal um 0,3 Prozent wachsen könnte. „Mit etwas Rückenwind durch die weniger restriktive Geldpolitik sollte 2025 ein stärkerer Anstieg des BIP um bis zu 1,5 Prozent möglich werden“, glaubt Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl.

Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte sich bis in den Herbst 2024 hinein weiter verschlechtern und die Beschäftigung in den kommenden Monaten sogar leicht sinken. „Im Jahresdurchschnitt 2024 erwarten wir einen Anstieg der Arbeitslosenquote auf zumindest 6,7 Prozent, nach 6,4 Prozent 2023“, so Pudschedl. „Infolge der etwas besseren Konjunktur sollte 2025 die Arbeitslosenquote wieder leicht auf durchschnittlich 6,5 Prozent sinken.“

Der Anstieg der Verbraucherpreise wird sich im Jahresverlauf weiter verlangsamen. „Aufgrund der Entwicklung der Inflation in den ersten Monaten des Jahres sind wir weiterhin optimistisch, dass sich die Teuerung bis zum Jahresende 2024 auf unter 3 Prozent verlangsamen wird. Nach durchschnittlich 3,6 Prozent 2024 gehen wir für 2025 von einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in Österreich aus“, meint Pudschedl.

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Eine Senkung der Leitzinsen durch die Europäische Zentralbank erwarten die Bank-Austria-Ökonomen für Juni. „Die EZB wird einen vorsichtigen Kurs mit einer schrittweisen Senkung um 25 Basispunkte einschlagen, mit kumulativen Zinssenkungen von 75 Basispunkten in diesem Jahr und 100 Basispunkten im Jahr 2025“, erwartet Bruckbauer.

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